Im Fußball gibt es immer viel zu diskutieren. Besonders über Schiedsrichter-Leistungen. Mit Top-Referee Rene Eisner schaut künftig ein Experte als neuer Kolumnist der „Steirerkrone“ seinen Kollegen genau auf die Finger - und wird für Sie, liebe Leser, aufklären, kritisieren und kommentieren.
Schiedsrichter zu sein ist bekanntlich nicht so leicht. Für den Steirer René Eisner war und ist’s allerdings Erfüllung pur. „Dieser Job hat mich persönlich, vor allem meinen Charakter gestärkt. Ich hab in diesem Beruf so viel sehen und erleben dürfen. Ohne Begeisterung für den Fußball geht’s aber nicht.“
Die hat der mittlerweile 48-Jährige aus Ligist immer noch, Probleme mit einer Bandscheibe im Nervenkanal zwingen den steirischen Top-Schiedsrichter aber dazu, mit der Pfeife im Mund kürzerzutreten. Nach stolzen 23 Jahren. „2000 hab ich die Schiedsrichterprüfung absolviert, 2004 war ich erstmals in der Bundesliga Assistent, 2008 dann das erste Mal im Oberhaus Hauptschiedsrichter.“
Ein Shirt von Lampard
Es folgte eine Karriere mit viel Pfiff - und etlichen Schmankerln. „Das Testspiel England gegen Japan 2010 in der ausverkauften Arena in Graz werd ich nie vergessen. Bei England waren Rooney, Gerrard oder Terry dabei. Von Frank Lampard hab ich das Trikot daheim. Trainer war Fabio Capello. Als der nach dem Match jeden Einzelnen, bis zum letzten Ersatzspieler, in unsere Kabine beordert hat, um uns Schiris die Hände zu schütteln, hat man gesehen, was der für ein Sir war.“
Immer lief’s aber nicht ganz so reibungslos und fein ab. „Bei einem Europa-League-Match in Israel sind wir in Tel Aviv gelandet und haben am Flughafen die Bomben gehört. Das Match wurde abgesagt und neu angesetzt. Dann musst du deiner Familie erst einmal erklären, dass du wieder dort hinfliegst.“
Beide Blickwinkel
Bis zuletzt war Eisner als VAR selbst noch in der Bundesliga im Einsatz. Als ehemaliger Unterhaus-Spieler und aktueller Trainer (Anm. bei Altenmarkt in der Salzburger Liga) kennt der viermalige Gewinner des „Brunos“ auch die andere Seite des Geschäfts. Was ihn auch zur optimalen Ergänzung für die „Steirerkrone“-Sportmannschaft macht. Denn René Eisner wird künftig in seiner Kolumne „Anpfiff“ seinen Kollegen genau auf die Finger und die Pfeifen schauen und kritische Entscheidungen kommentieren.
„Der VAR ist dabei sicherlich jener Faktor, der uns Schiedsrichter in letzter Zeit am meisten beschäftigt hat“, weiß Eisner, der die Probleme des Schiedsrichterwesens aus dem Effeff kennt. „Die technischen Voraussetzungen in Österreich machen es dir in manchen Stadien als VAR nicht leicht.“ Man darf auf den ersten „Anpfiff“ gespannt sein!
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