Im Akutfall wird leider noch immer viel zu oft weggeschaut: Nur wenige überleben einen plötzlichen Herzstillstand. Dabei würden wenige Handgriffe schon viel bewirken.
Jeder würde es sich für sich selber wünschen, jedoch die wenigsten tun es: beherzte Hilfe im Akutfall.
Dabei ist nur Nichtstun falsch: „Bei einem Herzstillstand, von dem laut Statistik immerhin jeder zehnte Österreicher betroffen ist, sind die ersten Minuten entscheidend. Ohne Wiederbelebungsmaßnahmen sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent pro Minute“, sagt der Grazer Notarzt Simon Orlob.
In der Arbeit, auf der Straße, am Tennisplatz: In den meisten Fällen gibt es unmittelbare Zeugen - deren Eingreifen ist von größter Bedeutung: „Zuerst den Notruf 144 alarmieren, dann mindestens 100-mal pro Minute schnell und kräftig in die Mitte des Brustkorbs drücken. Ist ein Defibrillator in der Nähe, diesen einschalten und den Anweisungen folgen“, fasst der Experte das Allerwichtigste zusammen.
Ruf nach Spezialunterricht
Um die Überlebensrate zu steigern und an internationale Standards anzupassen, fordert die Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) die Politik zum Handeln auf: „Verpflichtender Wiederbelebungs-Unterricht in Schulen würde beispielsweise schon viel bringen“, betont Orlob.
Wie Reanimation geht, kann man übrigens am „Tag der Wiederbelebung“ bei der Aktion „Drück mich“ am Samstag, 14. Oktober, im Grazer Zentrum üben.
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