Kampf gegen Banden

El Salvador: Schon 12.000 Kriminelle in Mega-Knast

Anfang Februar ging in Tecololuca in El Salvador ein Gefängniskomplex in Betrieb, der auf einer Fläche von 165 Hektar künftig bis zu 40.000 Insassen beherbergen soll. Derzeit sitzen in dem Mega-Knast bereits rund 12.000 angeklagte oder verurteilte Gangmitglieder ein.

El Salvador hat ein enormes Problem mit Bandenkriminalität. Seit Jahren terrorisieren Gangs das mittelamerikanische Land. Dessen konservativer Präsident, Nayib Bukele, beantragte deshalb im März vergangen Jahres den Ausnahmezustand und erhielt zeitgleich Sondervollmachten, die einige verfassungsmäßige Rechte außer Kraft setzten. Das Versammlungsrecht wurde eingeschränkt, Verhaftungen sind auch ohne Haftbefehl möglich und die Überwachung der Kommunikation wurde ausgeweitet.

Bereits über 70.000 Menschen verhaftet
Seither wurden schon mehr als 70.000 Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu kriminellen Banden festgenommen. Während die Sicherheitspolitik des Präsidenten laut Umfragen in der Bevölkerung auf Zustimmung stößt, prangern Aktivisten aber Menschenrechtsverletzungen an. Die Mordrate ging aber zuletzt deutlich zurück.

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Das Centro de Confinamiento del Terrorismo (CECOT), im deutschsprachigen Raum auch Terrorismus-Abriegelungs-Zentrum bezeichnete Hochsicherheitsgefängnis in der Gemeinde Tecololuca, ist Teil der Regierungsbemühungen, die steigende Gewaltkriminalität, insbesondere durch Gangs, in El Salvador zu bekämpfen.

Soll überbelegte Gefängnisse entlasten
Das Mega-Gefängnis kann bis zu 40.000 Gefangene aufnehmen und ist damit das größte seiner Art in Lateinamerika. Ursprünglicher Zweck der Einrichtung war es, die ohnehin bereits überlasteten und überbelegten Gefängnisse des Landes zu entlasten.

Die Gefangenen im CECOT haben keine Besuchsmöglichkeiten und dürfen nie ins Freie. In jeder Zelle teilen sich 65 bis 70 Häftlinge den begrenzten Raum. Rund 850 Soldaten und Polizisten überwachen die gigantische Haftanlage. Sie sei weit weg „von der Bevölkerung“ errichtet worden, heißt es auf der Website des Mega-Gefängnisses.