Buchpräsentation

Lebensgeschichten burgenländischer Gendarmen

Das Foto wurde etwa 1964 am Gendarmerieposten Gols aufgenommen. Johann Dürr (li.), Johann Zisper (Mitte) und Franz Gojakovich, (2.v.re.) kommen im Buch von Ludwig Zwickl vor.

(Bild: zVg)

Der Historiker Ludwig Zwickl aus Tadten hat alte Beamte zu ihrer Vita befragt. Diese erscheinen jetzt in einem Buch in der Buchreihe: „Burgenländische Lebensgeschichten“. 

Zwickl hat 1996 mit seiner Diplomarbeit begonnen und dafür das Thema „Kameradschaft in der Gendarmerie“ gewählt. Dazu führte er neun Einzel-Interviews mit ehemaligen Gendarmen.

Ludwig Zwickl und auch sein Vater waren selbst Gendarmen.

(Bild: Charlotte Titz)

Womit Zwickl nicht rechnete: Die Beamten hatten erheblich mehr zu erzählen als nur was für sie der Begriff „Kameradschaft“ bedeutet.

„Allein von Bezirkskommandanten Johann Zisper hatte ich 27 Seiten an Material“, schmunzelt der Tadtener. „Als ich das Interview mit ihm geführt habe, war der Mann über 90 Jahre alt, da unterbricht man ihn nicht, nur, weil man die Daten vielleicht nicht mehr braucht. Also habe ich ihn erzählen lassen – und seine Geschichten waren sehr interessant.“ Denn Zisper war sowohl Soldat im Bürgerkrieg als auch 1956 an der ungarischen Grenze mit dabei.

Das wenigste, das er bei seinen Interviews zu hören bekam, war für die Begrifflichkeit Kameradschaft zu verwenden. „Es wäre schade gewesen den Rest einfach wieder zu entsorgen.Deshalb habe ich mit Herbert Brettl gesprochen und er meinte: Ja, passt, machen wir“, schildert Zwickl.

Burgenländische Lebensgeschichten
Denn die Gendarmen passen gut in die unter anderem vom Historiker Herbert Brettl betreuten Buchreihe „Burgenländische Lebensgeschichten“. 2014 erschien bereits die Annalen von Andreas Janisch in einem Einzelband, am Freitag wird der Nachfolgeband mit dem Titel „Burgenländische Gendarmen zwischen 1929 und 1986 – Ich bin gewöhnt, den Dienst zu machen, wie es sich gehört“ präsentiert.

Vorgestellt wird Zwickls Buch ab 19 Uhr im Weinwerk in Neusiedl am See. Ab dann wird das Werk um 18 Euro im Buchhandel und beim Lex Liszt Verlag erhältlich sein.