Urteil in Russland
„Falschinformationen“: Blogger muss in Haft
Weil er nach Ansicht des Gerichts Falschinformationen zum Ukraine-Krieg verbreitet hatte, ist ein russischer Blogger am Freitag zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt worden. Der 38-Jährige wird seine Strafe in einer Strafkolonie abbüßen müssen, wie das Gericht in Krasnodar bekannt gab.
Alexander Nosdrinow (siehe Bild unten) betrieb einen kleinen YouTube-Kanal, auf dem er Videos von Autobahnpolizisten aus seiner Heimatregion Krasnodar veröffentlichte, die offenbar gegen das Gesetz verstießen. Im März 2022 wurde er festgenommen, nachdem die Ermittler ihn beschuldigt hatten, in Online-Diensten ein Foto von zerstörten Gebäuden mit der Bildunterschrift „Ukrainische Städte nach der Ankunft der Befreier“ gepostet zu haben.
In einem Interview mit dem unabhängigen russischen Onlinemedium Sota bestritt Nosdrinows Ehefrau nachdrücklich die Veröffentlichung des Fotos. Ihr zufolge geht die Verhaftung ihres Mannes vielmehr auf die örtliche Polizei zurück - als Racheakt für dessen veröffentlichte Videos, die das mutmaßliche Fehlverhalten der Beamten zeigten. Das Gericht gab hingegen an, Nosdrinow habe das Foto verschickt. Demnach wurde es von Beamten des Inlandsgeheimdienstes der Region Krasnodar gefunden.
Hartes Vorgehen gegen Kritiker
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gehen die russischen Behörden verstärkt gegen kritische Stimmen vor. Die meisten russischen Regierungskritiker sind inzwischen hinter Gittern oder wurden zu hohen Geldstrafen verurteilt.
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