Dass China dem Linzer Zoo keinen Panda überlassen wird, war für eine Oberösterreich-Delegation rund um LH-Stv. Christine Haberlander bei einem Besuch in der Provinz Sichuan klar, bei der Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens ging es daher um den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch.
Alles Panda, daran kommt man in Chengdu, Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan, nicht vorbei. Chengdu war die letzte Station einer OÖ-Delegation unter der Führung von LH-Stv. Christine Haberlander, die in China - wie berichtet - bestehende Partnerschaften pflegte und jüngere Kooperationen wie jene in Sichuan vertiefte.
Ein weißer Fleck
Bereits 2019 wurde eine Kooperationsabsicht besiegelt. Dann kam Corona - „und es ist wenig weitergegangen“, erklärte Haberlander beim neuerlichen Treffen. Das soll sich nun ändern. Die rund 80 Millionen Einwohner fassende Provinz Sichuan ist zwar 40-mal größer als Oberösterreich, gilt aber als High-Tech-Region als weiteres Hoffnungsgebiet für heimische Unternehmen. Im Gegensatz zu anderen Provinzen ist man hier noch kaum vertreten.
„Leider ausgeschlossen“
Der erwähnte Große Panda ist allgegenwärtig in Chengdu, die Geschäfte sind voll mit Souvenirartikeln, kein Park und kaum eine Straßenkreuzung verzichten auf ein Abbild des Werbeträgers, der in der Region seinen letzten natürlichen Lebensraum hat. Ein Panda für den Linzer Zoo? „Leider ausgeschlossen“, weiß Günther Lazelsberger, dass China die Tiere nur sehr selektiert ausländischen Tiergärten überlässt. Der gebürtige Linzer ist österreichischer Generalkonsul in Chengdu. Der „Austausch“ muss auf anderen Gebieten passieren.
Umwelttechnologie und High-End-Produkte
Zum einen im kulturellen und touristischen Bereich - einmal mehr wurde eifrig die Werbetrommel für das nächstjährige Bruckner-Jubiläum und für „Salzkammergut 2024“ gerührt. Zum anderen wirtschaftlich, und auch hier ist alles rund um Umwelttechnologie und Energieeffizienz das bestimmende Thema. „Chinas Industrie muss sich modernisieren“, weiß Birgit Murr, Österreichs Wirtschaftsdelegierte für die Region. „Die Zeiten, in denen unsere Firmen komplette Anlagen hierher liefern, sind vorbei, aber bei Systemlösungen und ,High-End‘-Produkten sind die Chancen intakt.“
Interesse signalisieren
Passend zu Haberlanders Kernressort Gesundheit besuchte man zum Abschluss der Reise noch das Kinder-Sprach-Reha-Zentrum Kangyu, wo hörgeschädigte Kinder mit einem Cochlea-Implantat der Innsbrucker Firma MED-EL, das auch in Oberösterreich häufig zum Einsatz kommt, hören und sprechen lernen. „Wir signalisieren damit, dass wir auch am Themenfeld Gesundheit interessiert sind“, sagt Haberlander. Medizintechnik-Spezialist Greiner Bio One aus Kremsmünster hat bereits einen Standort in Shanghai, vielleicht findet er Nachahmer in der Provinz Sichuan.
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