Einblick in Produktion

Wie aus haardünnem Stahlband ein E-Motor entsteht

Oberösterreich
24.07.2025 11:20

Ab August laufen im BMW-Werk in Steyr E-Motoren serienweise vom Band. Herzstück des elektrischen Antriebs ist ein hauchdünnes Stahlband, das von der Voestalpine in Linz gefertigt wird. Die „Krone“ begleitete die Produktion – vom Ofen in Linz bis zum Motorenwerk in der Eisenstadt.

Es ist heiß und laut: Der 280 Meter lange Ofen in der sogenannten Konti2-Anlage der Voestalpine strahlt Hitze ab, im Inneren hat es 1150 Grad. Schwitzen müssen hier aber nur wenige: Die Produktion ist voll automatisiert, die Mitarbeiter überwachen das Geschehen auf einer Art Kommandobrücke.

Der Riesenofen des Stahlkonzerns in Linz ist quasi die erste Fertigungsstation der neuen E-Motoren, die ab August im BMW-Werk in Steyr in Serie produziert werden. Denn dafür sind präzise hergestellte Elektrobänder notwendig. Die teilweise nur 0,25 Millimeter dicken Stahlbänder – das entspricht etwa drei menschlichen Haaren – bekommen durch den Glühofen magnetische Eigenschaften.

Die Stahlbänder werden in diesem 280 Meter langen Ofen der Voestalpine in Linz geglüht.
Die Stahlbänder werden in diesem 280 Meter langen Ofen der Voestalpine in Linz geglüht.(Bild: Wenzel Markus)

Reichweite von 700 Kilometern
Danach werden sie beschichtet und getrocknet – dafür durchläuft das Band eine Anlage, in der es über 80 Meter nur von Luftdüsen schwebend gehalten wird. Fertig hergestellt, ermöglicht das hauchdünne Stahlband die effiziente Umwandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit – und ist damit das Herzstück der E-Motoren.

Zu diesen werden die Elektrobänder in Steyr weiterverarbeitet. Mit ihrer Hilfe hat der neue Antrieb der sechsten Generation um 40 Prozent weniger Energieverlust, sagt BMW-Steyr-Chef Klaus von Moltke: „Die Reichweite liegt dadurch bei knappen 700 Kilometern.“

Ein Teil des neuen Antriebs, der im BMW-Werk in Steyr produziert wird.
Ein Teil des neuen Antriebs, der im BMW-Werk in Steyr produziert wird.(Bild: Wenzel Markus)

500 Mio. Euro Investitionskosten
Insgesamt rund 500 Millionen Euro lässt sich der Motorenhersteller in der Eisenstadt den Aufbau der zwei neuen Produktionslinien für E-Motoren kosten. Die regionale Wertschöpfung durch die Kooperation mit dem Linzer Stahlkonzern ist für den BMW-Chef auch ein „logistischer Vorteil.“ Voestalpine-Vorstandsmitglied Hubert Zajicek spricht von einem „wichtigen Schritt in die Zukunft der Elektromobilität.“

Insgesamt umfasst die Automotive-Branche in Oberösterreich – eine Schlüsselindustrie des Bundeslandes – 280 Unternehmen und beschäftigt 31.000 Mitarbeiter.

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