Andreas Baumgartner inszeniert Henry Masons neue Fassung des Klassikers im Theater in der Kulturfabrik – „sehr sehenswert“, resümiert die „Krone“-Kritikerin. Wie immer sind die Mühlviertler Sommertheatermacher innovativ, und der unterhaltsame Abend hat auch Nachwirkungen für den Heimweg.
„Don Quichote“ 2.0 in der Kulturfabrik Helfenberg. Autor Henry Mason und Regisseur Andreas Baumgartner bringen Cervantes über 400 Jahre alten Roman als Komödie zur Aufführung.
Wahrheit und Fake News
Das Duo Mason/Baumgartner trifft nicht das erste Mal auf Don Quichote, den selbst ernannten Ritter, der gegen Windmühlen kämpft. Schon 2002 haben sie in Schwanenstadt Cervantes Anti-Helden auf die Bühne gebracht. Nun hat Henry Mason sein „Jugendwerk“ überarbeitet. Seine Version 2.0 stellt aktuelle Fragen zu Wahrheit und Fake News.
Fahrrad im Bühnenraum
Andreas Baumgartner hat diese Vorlage in einer dynamischen, unterhaltsamen Inszenierung umgesetzt. Wenn Don Quichote mit seinem Fahrrad durch den Bühnenraum kurvt, bleibt den Zuschauern der Atem weg. Steampunk-Kostüme, visuelle Effekte und Bühne von Gabriela Neubauer bieten bis zur berührenden Schlussszene die ideale Projektionsfläche für die Regieideen, die von Karl A. Lindner auch musikalisch umgesetzt werden.
Standig-Ovations
David Fuchs gewinnt als Don Quichote sofort die Sympathie des Publikums, Stefan Lasko als sein naiv-verschlagener, aber auch treuer Diener hat die Lacher meist auf seiner Seite. Stefan Wunder, Sofie Pint und Simone Neumayr schlüpfen bravourös in viele Rollen und fungieren auch als Erzähler. Das Ensemble erntete zu Recht ungewöhnlich viel Szenenapplaus und durfte sich bei der Premiere am Mittwoch über Standing-Ovations am Ende der Vorstellung freuen.
Zum Nachdenken angeregt
Das Premierenpublikum erlebte einen äußerst unterhaltsamen Theaterabend, und wer wollte, konnte sich am Nachhauseweg noch viele Fragen über den Ritter der traurigen Gestalt stellen. So geht niveauvolles Sommertheater!
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