Nicht in allen Ländern

In der Wirtschaftskammer berät KI bald Anrufer

Tirol
28.09.2023 14:00

Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) revolutioniert das Mitgliederservice mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Konkret bedeutet das: Sogenannte Voice- und Chatbots werden künftig Wiens Unternehmer rund um die Uhr beraten. Die Wirtschaftskammer Tirol befindet sich hingegen noch in der Testphase. 

Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll in ein Unternehmen, einen Betrieb und Co. integriert werden? Das ist eine jener Fragen, die die Szene aktuell intensiv beschäftigt. Die Köpfe rauchen, die Stirnfalten werden gerunzelt – immerhin kein leichtes Unterfangen, denn es gibt Hunderte verschiedene KI-Programme.

In der Wirtschaftskammer Wien (WKW) ist man einen Schritt weiter: Dort setzt man künftig KI-gestützte Voice- und Chatbots ein, dank derer alle Wiener Unternehmer an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Auskunft zu ihren Anliegen und Fragen erhalten. Wie sieht das konkret aus?

Chatbot beantwortet Fragen zu sämtlichen Themen
Zum einen entwickelt die Kammer einen Chatbot, der mithilfe von KI in der Lage ist, Chat-, Mail- oder Telefonanfragen zu allen unternehmerischen Themen selbstständig und präzise zu beantworten – von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zollbestimmungen. Dabei greift der Bot auf die umfassenden Serviceinformationen auf www.wko.at zurück, fasst sie maßgeschneidert zusammen bzw. lernt anhand gleichlautender früherer Anfragen selbstständig weiter und präzisiert seine Auskünfte laufend. Repetitive Anfragen können auf diese Weise einfacher und schneller als bisher beantwortet werden.

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Unsere Mitgliederzahl steigt stetig an, der Beratungsaufwand wird somit größer. Die KI-Tools sind somit eine gute Ergänzung zu den Mitarbeitern.

WK-Sprecher Martin Sattler

Voicebot steht Anrufern jetzt schon zur Verfügung
Derzeit läuft die Pilotphase, in der Unternehmer die KI trainieren und anlernen. Denn je mehr Anfragen gestellt werden, desto exakter und treffsicherer werden die Antworten. Ab Mitte 2024 wird der Chatbot folglich allen 140.000 Wiener Unternehmern rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Besonderes Highlight: Der Chatbot versteht und spricht dann mehrere Sprachen.

Parallel zum Chatbot hat die WKW einen Voicebot entwickelt, der jetzt schon Anrufern außerhalb der Geschäftszeiten oder bei langen Wartezeiten zur Verfügung steht. Der Bot spricht und versteht ebenfalls mehrere Sprachen, nimmt das Anliegen auf und leitet es automatisch an die zuständige Stelle in der WKW weiter, die dann ausführlich antwortet. Auf Basis des Feedbacks der Kunden soll der Voicebot laufend erweitert und verbessert werden. Mitte des Jahres 2024 soll er zum Beispiel in der Gründerhotline bereits standardisierte Fragen stellen und erste Informationen durch Versand per SMS oder Mail anbieten können.

Fakten

Das KI-Projekt ist ein reines Vorhaben der WK Wien. Nach der Vollausrollung wird es den Kammern in den Bundesländern angeboten. Diese entscheiden dann selbst, was sie tun wollen. Der Fahrplan der WK Wien:

  • September 2023: Start des Voicebots und Pilotphase des Chatbots
  • Mai 2024: KI gibt Auskünfte zu aktuellen Themen
  • Juli 2024: Voicebot gibt Erstauskünfte zum Thema Gründung
  • Februar 2025: Terminvereinbarungen über Voicebot sind möglich
  • Dezember 2025: Chatbot beantwortet alle Serviceanfragen

„Als Ergänzung zu den Mitarbeitern“
Wichtig: Es sollen dadurch keine Mitarbeiter ersetzt werden. „Unsere Mitgliederzahl steigt stetig an, der Beratungsaufwand wird somit größer. Die KI-Tools sind somit eine gute Ergänzung zu den Mitarbeitern“, so Sprecher Martin Sattler.

Positiv gestimmt ist auch WK Wien-Präsident Walter Ruck: „Unsere KI-Tools werden eine Vielzahl an Anfragen und Anliegen gleichzeitig abwickeln können. Das bedeutet für unsere Mitglieder schnellere und effizientere Informationsgewinnung und individuelle Antworten auch auf komplexe Fragen. Damit heben wir die Mitgliederbetreuung auf eine völlig neue Stufe.“ Man stelle prinzipiell den Anspruch, die „modernste und schnellste Service-Organisation in Österreich“ zu sein.

WK Tirol: „Derzeit ist für uns einiges nicht klar“
Innerhalb der Wirtschaftskammer Tirol spielt KI auch eine Rolle – „allerdings sind wir noch in der Testphase“, betont Sprecher Peter Sidon, „wir haben insbesondere beim Datenschutz oder bei der Verbindlichkeit der Auskünfte besondere Ansprüche zu erfüllen. Derzeit ist für uns noch nicht klar, ob KI das tatsächlich kann. Sobald diese Voraussetzungen aber erfüllt sind und das Service wirklich verbessert wird, werden auch wir KI zum Einsatz bringen.“

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