Generell bevorzugen die Weibchen der Zebrafische (Danio rerio) demnach größere Fortpflanzungspartner, weil diese mehr und besseres Sperma liefern als kleinere Artgenossen. Die Weibchen geben dann auch bereitwillig mehr Rogen zur Befruchtung ab - ein Prozess, den sie steuern können.
Ein Team um Silva Uusi-Heikkilä und Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei entdeckte nun Überraschendes: Bei den Anbandelversuchen in ihrem "Honeymoon-Aquarium" machte nie der Platzhirsch unter den Zebrafischen das Rennen. Das sei ein evolutionsbiologisch seltsamer Befund, sollten doch die größten Freier auch deutlich mehr Eier von den Weibchen erhalten, so die Forscher. Für die Zebrafisch-Männchen sei es aber offensichtlich ein Nachteil, wenn sie "zu sexy" sind.
Ständiges Werben stresst Weibchen
Die Weibchen würden von allzu hünenhaften, sich offenbar ihrer Attraktivität bewussten Männchen ständig beworben und zur Paarung gedrängt, erläutern die Forscher. Das verursache gehörig Stress - und die Fortpflanzungswilligkeit und prompt auch die Menge abgelegter Eier sinke bei den Weibchen substanziell.
Eine allzu vorteilhafte Ausstattung mit sexuell anziehenden Reizen kann bei der Arterhaltung also wohl auch kontraproduktiv sein, schreiben die Forscher, die ihre Studie im Fachjournal "Environmental Biology of Fishes" veröffentlicht haben.
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