Freizügige Streamer

„Sex Education“ & Co.: Blümchensex war gestern

Ganz schön heiß her geht es derzeit auf dem Serienmarkt - im wahrsten Sinne des Wortes. Produktionen wie „Sex Education“ auf Netflix zeigen sich offen und experimentierfreudig.

Nach dem Kuss die Kamera wegschwenken und schamvoll bis zum Hals hochgezogene Bettdecken - das war einmal. Streamingdienste müssen sich nicht um Ausstrahlungszeiten scheren und zeigen daher nicht nur viel freizügigere Sexszenen, sondern lassen die Serienfiguren auch viel offener über Intimes plaudern. Den buchstäblichen Höhepunkt erreichte Netflix mit dem Superhit „Sex Education“, der am Donnerstag in die finale vierte Staffel geht. In der Serie gibt der Teenager Otis Milburn (Asa Butterfield) seinen Mitschülern Nachhilfeunterricht für das Schlafzimmer - und was da alles ans Licht kommt, lässt fast jeden Zuschauer erröten. Der eine oder andere mag sich aber auch schon Tipps für private Zwecke abgeschaut haben

Keine Tabus gibt es auch bei den sexhungrigen Jugendlichen in „Élite“ (Netflix) oder bei „The Sex Lives of College Girls“ auf Amazon Prime Video, das, wie der Name schon sagt, eine Gruppe Studentinnen beim Entdecken ihres Liebeslebens begleitet.

Und sogar der Vorreiter aller sex-positiven Serien, „Sex and the City“, ist mit dem Spin-off „And Just Like That“ noch einmal auf den Hype aufgesprungen - und zeigt, dass heutzutage auch Menschen über 50 bei der schönsten Sache der Welt gezeigt werden dürfen. Denn die viel zitierte Diversität sprengt nun auch die Altersgrenzen.

Dadurch, dass Sexszenen immer freizügiger werden, ist sogar eine neue Berufsgruppe entstanden: Intimitätskoordinatoren beraten bei Film- und Serienproduktionen Regie und Schauspieler bei der Umsetzung intimer Szenen und schauen darauf, dass keine Grenzen überschritten werden.