„Krone“-Kommentar

Beim weltweiten Klimastreik ist niemand allein

Lena Schilling war für Fridays for Future und das Lobau-Protestcamp tätig. Jeden Freitag liefert die junge Wienerin eine streitbare „Krone“-Kolumne.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Guten Morgen, wir streiken. Rund um die Welt demonstrieren wir am heutigen Freitag für Klimagerechtigkeit. Manche von euch waren um Mitternacht noch wach, da haben in Australien die Ersten begonnen. Jede Stunde starten neue Demonstrationen, in verschiedenen Ländern, große und kleine, alle für dieselbe Sache.

Nach diesem Katastrophensommer mit Fluten, Dürren und Bränden sehen wir umso mehr, warum es uns braucht. Aber die Katastrophe allein ändert nichts an der weltweiten Klimapolitik. Klimakonferenz für Klimakonferenz werden leere Versprechungen gemacht, an die sich die einzelnen Staaten dann aber auch nicht halten.

Manchmal fühlt sich das alles sinnlos an. Der weltweite Klimastreik ist keiner dieser Tage, weil niemand von uns allein ist. Weltweit kämpfen Millionen Menschen gemeinsam.

Um 12 Uhr gehe ich am Freitag auf die Straße, gemeinsam mit Schulklassen und Eltern, Jungen und Alten. Mit Freundinnen auf der ganzen Welt, die ich im Kampf gegen die Klimakrise kennengelernt habe - Serena aus den USA, Nikhlin aus Indien, Ilyess aus der Ukraine oder Dilana aus Nordsyrien. Manche leben mittlerweile im Krieg, andere spüren die Folgen der Klimakrise noch drastischer als wir in Österreich. Aber diese Unterschiede machen eine globale Bewegung aus.

Egal, wo und unter welchen Bedingungen wir kämpfen, wir tun es gemeinsam. Weil es um unsere Lebensgrundlage geht, um einen Planeten, auf dem wir alle leben.