Sicherheit geht vor

Salzburger Tragödie in steirischen Zoos undenkbar

Steiermark
15.09.2023 06:00

Verantwortliche in steirischen Zoos schließen eine Tragödie wie in Salzburg, wo ein Nashorn eine Pflegerin getötet hat, aus. Es heißt aber auch: „Wildtiere sollen wilde Tiere bleiben.“

Das Drama um eine tote Tierpflegerin im Salzburger Zoo hat auch in den steirischen Tierparks für Bestürzung gesorgt. „Der Umgang mit gefährlichen Tieren ist leider immer eine heikle Sache. Die Sicherheit hat deshalb oberste Priorität“, sagt Reinhard Pichler, zoologischer Leiter der Tierwelt Herberstein, des größten steirischen Tierparks.

Reinhard Pichler, zoologischer Leiter Tierwelt Herberstein. (Bild: Christian Jauschowetz)
Reinhard Pichler, zoologischer Leiter Tierwelt Herberstein.

In der Oststeiermark werden Tierpfleger deshalb schon zu Beginn der Lehre mit den Sicherheitsbestimmungen vertraut gemacht - dazu gibt es auch regelmäßige Schulungen. Das Löwen-Gehege ist etwa doppelt gesichert, dazu gibt’s an jeder Tür zwei Schlösser. „Damit sind immer mindestens zwei Barrieren zwischen Pfleger und Tier“, stellt Pichler klar. Was der Experte aber auch betonen möchte: „Wildtiere sollen wilde Tiere bleiben. Das Gehege ist ihr Revier, das man einfach respektieren muss. Deshalb vermeiden wir den direkten Kontakt mit allen Tieren so gut es geht.“

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Wir vermeiden den direkten Kontakt mit den Tieren. Wildtiere sollen wilde Tiere bleiben. Das Gehege ist ihr Revier, und das muss man auch respektieren.

Reinhard Pichler

Ähnlich sieht man es am Wilden Berg in Mautern. „Mit unseren drei Braunbärinnen gibt es keinen direkten Kontakt, da ist alles mit Gittern und Schiebern doppelt gesichert“, stellt Tierpflegerin Sonja Gollenz klar. Andere Gehege, wie etwa jene von Wölfen oder Luchsen, werden betreten - trotz Bewohnern. „Aber immer zumindest zu zweit und mit einem Stecken oder einem Werkzeug, wie einem Rechen, bewaffnet.“

Sonja Gollenz, Tierpflegerin in Mautern. (Bild: Harald Steiner-Fotografie)
Sonja Gollenz, Tierpflegerin in Mautern.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Wölfe übrigens scheu und ziehen sich zurück, wenn ihre Pfleger das Gehege betreten - „neugieriger“ sind da schon die Luchse. „Wenn sie Nachwuchs haben, gehen wir deshalb in den ersten Wochen gar nicht hinein.“

Undenkbar ist ein derartiges Betreten des Auslaufs für Hermann Skof. Er betreibt mit seiner Partnerin Elke Weber den Bärenhof in Berghausen. „Ich bin natürlich täglich im Gehege, aber immer gesichert durch Schleusen, die per Hand zu bedienen sind. Nur wenn das Tier betäubt ist, bin ich mit ihm gemeinsam drin.“

Hermann Skof betritt nie das Gehege seiner Bären. (Bild: Sepp Pail)
Hermann Skof betritt nie das Gehege seiner Bären.

An eine derartige Tragödie wie in Salzburg können sich die Verantwortlichen der steirischen Tierparks zum Glück nicht erinnern.

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