Doku-Film

Ozeanische Gefühle bei „Patrick And The Whale“

Alle Ozean-Liebhaber sollten sich diese Film-Dokumentation unbedingt anschauen. Seit zwanzig Jahren hat Patrick Dykstra sein Leben dem Reisen um die Welt gewidmet, um Walen zu folgen und mit ihnen auf Tuchfühlung zu gehen. Patrick begibt sich auf die Suche nach „Dolores“, einem gigantischen Pottwal, welchem er schon einmal begegnet ist. 

Es ist ein Flirt unter ungewöhnlichen Vorzeichen - und ganz ebenbürtig ist er ihr nicht. Immerhin trägt er einen Anzug, aus Neopren wohlgemerkt, denn ihr Rendezvous findet unter Wasser statt. Sie indes, Dolores, setzt auf den Sexappeal ihrer Kurven - und bewegt sich trotz ihrer 10 Tonnen (!) äußerst graziös.

Sie studieren einander in karibischer Tiefseebläue: das Pottwalweibchen und der Unterwasserfotograf.

(Bild: Polyfilm)

Dolores ist ein Pottwalweibchen, und anhand dieser maritimen Begegnung hofft der Unterwasserfotograf Patrick Dykstra, der auch wissenschaftlich am Massachusetts Institute of Technology arbeitet, die verborgene Welt dieser gewichtigen Spezies zu entschlüsseln. Chronik einer atemberaubenden Annäherung, die auch ein Schlaglicht auf die Psyche eines Mannes wirft, dessen kühnes Bestreben es ist, den Smalltalk mit den Walen in ozeanischen Tiefen zu suchen.

Nach der bejubelten Teilnahme an den Filmfestspielen in Toronto und Zürich entführt uns diese österreichische Doku, Regie: Mark Fletcher, in die karibischen Gewässer rund um den Inselstaat Dominica, wo Dykstra faktisch auf Tuchfühlung mit den hochsensiblen Kolossen geht. Eine visuell fesselnde Ode an die Schönheit dieser meist verborgenen Kreaturen, deren Komplexität sich kaum mit dem Verstand erfassen lässt. Immerhin vertraut ein Pottwalweibchen Patrick sogar kurzfristig ihren Nachwuchs an. Was bleibt, ist Staunen...