John Isner hört auf

Der Marathon-Mann hinterlässt viele Rekorde

Tennis
01.09.2023 14:06

Der Aufschlagriese geht in Rente. Mit John Isner beendete ein Spieler, der die ATP Tour mitprägte, seine Karriere. Der 2,08-m-Mann verlor in der zweiten Runde der US Open gegen Landsmann Michael Mmoh passend durch einen Tiebreak im fünften Satz. Dass es diesen bei anderen Grand Slams überhaupt gibt, liegt an dem US-Amerikaner.

Es war ein Tag, den kein Tennisfan vergisst. Oder besser gesagt: Es waren drei Tage. Vom 22. bis zum 24. Juni 2010 lieferten sich in Wimbledon John Isner und Nicolas Mahut das mit Abstand längste Tennismatch der Geschichte. Im fünften Satz ihrer Erstrunden-Partie konnte keiner den Aufschlag des anderen brechen. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden muss das Match abgebrochen werden, am dritten setzte sich Isner nach 11:05 Stunden schließlich durch. 6:4, 3:6, 6:7, 7:6, 70:68 lautete das Ergebnis, das die Anzeigetafel schließlich für die Ewigkeit dokumentierte. Isner war danach freilich so erledigt, dass er in Runde zwei gegen Thiemo de Bakker chancenlos unterging.

Acht Jahre später war der US-Riese auch am zweitlängsten Match der Geschichte beteiligt. Erneut auf dem Rasen von Wimbledon war es, diesmal sogar im Semifinale, als Isner den Kürzeren zog, nach 6:36 Stunden gegen Kevin Anderson 6:7, 7:6, 7:6, 4:6, 24:26 unterlag. Weil diesmal der Südafrikaner im Endspiel gegen Novak Djokovic kaum Gegenwehr leisten konnte, wurden bei allen Grand Slams Tie-Break-Regelungen in Sätzen eingeführt, mittlerweile ist es auch bei allen dieselbe: bei 6:6 kommt es zu einem Match-Tie-Break auf 10 Gewinnpunkte.

Ein solcher setzte nun auch den Schlusspunkt hinter Isners Karriere. Er verlor gegen Mmoh 6:3, 6:4, 6:7 (3), 4:6, 6:7 (7). Danach war der 38-Jährige sichtlich gerührt von den Bekundungen der Fans. „Tennis war ein großer Teil meines Lebens. Es ist hart, auf Wiedersehen zu sagen. Es war hart, sich auf diese Emotionen vorzubereiten.“

Neben seinen langen Matches war Isner aufgrund seiner Statur natürlich für seine Aufschläge bekannt, galt fast als ein Kuriosum. Dabei wird oft übersehen, dass der anfangs oft belächelte US-Amerikaner auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken darf. Das Wimbledon-Semifinale 2018 blieb zwar sein einziges bei einem Grand Slam, doch bei Masters-Turnieren schaffte er es immerhin fünfmal in ein Endspiel, eroberte 2018 in Miami gegen Alexander Zverev auch den Titel und auch in der Weltrangliste kann Isner den erreichten Platz 8 vorweisen. Zudem gehören zu seinem Erbe mehrere Rekorde. Keiner spielte mehr Tiebreaks als seine 836, auch seine 14.470 Asse sind natürlich eine Bestmarke, die wohl noch lange Bestand haben wird. Und über allem thront natürlich das für immer längste Match der Tennis-Geschichte. Alleine in diesem servierte er übrigens 113 Asse. Natürlich ein weiterer Rekord.

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