Traumberuf Rauchfangkehrer: Hoch oben über der steirischen Landeshauptstadt hat die „Krone“ mit den Steirern Melanie Tappler und Dominik Ithaler über ihre Arbeit geplaudert.
„Auf den Dächern von Graz den Sonnenaufgang sehen - so schön hat man es in keinem anderen Beruf!“ Ihr Traumberuf Rauchfangkehrer wurde der 21-jährigen Melanie Tappler quasi in die Wiege gelegt. Auch ihr Vater, Onkel und ein Cousin sind in der Branche tätig. Eigentlich wollte sie ja nach der Matura studieren, „doch mittlerweile macht es mir so viel Spaß, dass ich dabei geblieben bin“.
„Man begleitet Familien jahrzehntelang“
Ähnlich ist es bei ihrem Kollegen Dominik Ithaler. „Ich habe mir als Junger viele Berufe angeschaut, aber keiner hat mir richtig zugesagt. Irgendwie bin ich auf den Rauchfangkehrer gestoßen und dachte mir, das ist cool. Und jetzt bin ich schon seit 17 Jahren dabei.“
Das Besondere an ihrem Job ist, dass viele Kunden zu Freunden werden. „Wir begleiten Familien oft jahrzehntelang“, sagt Ithaler. „Man kennt die Kinder und Enkelkinder, man wird zu Geburtstagen eingeladen“, ergänzt Melanie Tappler. „Es sind wirklich viele sehr herzige Menschen dabei.“
Manchmal ein flauer Magen gehört dazu
Das Herausfordernste an ihrer Arbeit? „Vor der Höhe und steilen Dächern hat man schon Respekt“, lacht Melanie Tappler, „Da bekomm ich schon mal einen flauen Magen.“ Schwierig werden kann es auch, wenn Wohnungen oder Häuser sehr vollgestellt sind und man gar nicht reinkommt. „Oder wenn die weiße Couch genau vor der Ofentür steht und du dich gar nicht richtig traust, zu kehren“, schmunzelt die junge Frau. Man entdeckt aber bei dieser besonderen Arbeit viele versteckte Orte und kann beeindruckende Aussichten genießen.
Nicht mehr nur reines Handwerk
„Früher war der Beruf ja reines Handwerk“, erzählt uns Ithaler. „Heute kommt viel Hightech zum Einsatz.“ Auch die Leute würden inzwischen mehr hinterfragen und sich informieren. „Ich sehe uns als Berater, die ihr Wissen weitergeben und Optionen bieten.“
Glücksbringer sind die Rauchfangkehrer aber auch heute noch. „Mein Papa und ich überbringen jedes Jahr in der Galauniform Neujahrswünsche“, sagt Melanie Tappler stolz. „Er im Zylinder, ich im Kehrhäubchen.“ Und auch Dominik Ithaler hat an Silvester immer ein paar Neujahrsmünzen eingesteckt.
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