Fleißiger Unternehmer

Ein Erfolg, den sich ein junger Tiroler ausmalte

Nico Regensburger hat eine steile Karriere hingelegt.

(Bild: Daum Hubert)

Ein Schicksalsschlag veränderte das Malerleben von Nico Regensburger aus Prutz im Tiroler Oberland. Warum die Krise eine Chance ist und der Firmenname „Joe“ lautet, obwohl niemand Josef heißt.

Er wirkt ruhig, aber bestimmt und ist wahrscheinlich der jüngste Handwerkschef im Bezirk Landeck mit einer derart steilen Karrierekurve. Gestatten: Nico Regensburger aus Prutz, 25 Jahre alt, Chef der „Malerei Joe“, zwölf Mitarbeiter, sieben Dienstautos und vor einem Jahr in eine große Halle im Zentrum von Landeck übersiedelt.

„Der Firmensitz war damals meine Garage“
Der Beginn des Arbeitslebens war mit der Lehre als Maler und Anstreicher so wie jener von Tausenden. Doch dann hatte es der Ehrgeizling eilig: Unternehmer- und Meisterschule mit 21 Jahren erledigt und gleich in die Selbstständigkeit. „Das war im Juni und im August hatte ich den ersten Lehrling“, erinnert er sich, „der Firmensitz war meine Garage.“

Nachdem sein Berufspartner Josef File starb, übernahm er die Filiale. So kam es zum Namen „Malerei Joe“.

(Bild: Malermeister Joe)

„Habe früh erkannt, was ich will“
Die Selbstständigkeit sei immer schon sein Traum gewesen: „Ich habe früh erkannt, was ich will und habe mir Ziele gesetzt.“ Dann aber grätschte das Schicksal in die Pläne des Prutzers: Sein engster Berufspartner und Freund Josef File, Inhaber der „Malerei Joe“, starb im Juni 2022 völlig unerwartet. Nach langen Gesprächen mit dessen Familie und Mitarbeitern übernahm Nico Regensburger das Unternehmen.

Den Firmennamen behielten wir zum Andenken an Josef.

Nico Regensburger

„Beide Firmen waren klein und aus der Fusion entstand plötzlich eine große“, so der damals 24-Jährige, „den Firmennamen behielten wir zum Andenken an Josef.“ Mittlerweile machen Beschriftungen auf allen erdenklichen Untergründen einen guten Teil des Geschäftsvolumens aus.

„Eine Alles-oder-nichts-Entscheidung“
Zwei Monate später dann die Übersiedelung in die Innstraße in eine groß dimensionierte Halle. „Die Investitionen waren hoch“, so der Jungunternehmer, „es war eine Alles-oder-nichts-Entscheidung, die mir einige schlaflose Nächte bescherte. Wenn du Angestellte hast, hast du auch Verantwortung, es geht um Existenzen.“ Um seine Existenz braucht man sich keine Sorgen machen, denn das Geschäft läuft sehr gut.

Erfolg hat auch seinen Preis
Doch wie man weiß, hat der Erfolg seinen Preis. Der „Chef“ ist siebenmal in der Woche in seiner Firma. „Normal von sechs Uhr in der Früh bis neun Uhr am Abend, Sonntag halt nur halbtägig“, grinst der Vielarbeiter, „wenn du jung bist, hältst du die extreme Belastung aus.“

Was für ihn kaum aushaltbar ist, ist die Einstellung einiger junger Leute, die seit Corona um sich zu greifen scheint: möglichst wenig arbeiten und auf die Work-Life-Balance zu achten. Für Nico Regensburger ist Work Life, denn: „Wenn du es zu etwas bringen willst, dann musst du Leistung bringen!“