Der Postbus hat über ein Jahrhundert lang Personen transportiert. Anfangs in Gelb mit dem Posthorn als Wappen, und ab 2005, als die ÖBB die Postbusse in ihre rote Flotte integrierten, wurde aus Gelb und Rot das heutige Gold. Nun hat der letzte „Goldene“ mit knapp einer Million Kilometer ausgedient. 100 waren in Kärnten unterwegs, alle werden durch Busse in grün-weißem Einheitsoutfit der Kärntner Linien ersetzt.
Eigene Fan-Gemeinde für goldenen Bus
Das alte Gold-Design wird sogar von einer speziellen Fan-Gemeinde geehrt. „Es ist eine der letzten unternehmenseigenen Lackierungen“, begründet etwa Busfan Peter, warum er eigens aus Wien angereist ist, um die letzte Fahrt fotografisch zu verewigen. Der ÖBB-Beamte gehört zur Communtiy der Bus-Spotter – Fahrzeug-Nostalgiker jeden Alters. Der 16-jährige Andreas kam aus Knittelfeld, ein pensionierter Fahrdienstleiter aus Wien: „Ein Bus-Spotter, auch Bus-Nuss genannt, reist zu allen Abschiedstouren, um sie zu dokumentieren.“ Auch der goldene BD 13500 – ein Mercedes O 550 Integro – wurde auf seiner letzten Fahrt durch Klagenfurt so geehrt.
Das war auch für Chauffeurin Silvia Cik ein spezielles Erlebnis. Die 48-Jährige hat erst vor wenigen Monaten von Verkäuferin auf Busfahrerin umgesattelt, sich in der Zeit aber bereits in ihren „Goldi“ verliebt. Der hört zwar bei uns auf, aber fährt wie etliche seiner Kollegen am Balkan weiter, wo er von EU-Normen unbehelligt seine Runden ziehen darf. „Ich war kürzlich am Busbahnhof im bosnischen Tuzla, dort sieht es aus wie in einer Post-Garage“, lacht Post-Verkehrsleiter Jürgen Rohde.
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