Wegen Stornogebühr

Tourist rast einfach über Campingplatz-Chef!

(Bild: Marion Hörmandinger)

Im Streit um Stornogebühren soll ein niederländischer Urlauber auf einem Campingplatz in Obertraun (Oberösterreich) den Betreiber angefahren haben. Er sei über Motorhaube und Dach geschleudert worden, sagt Lorenzo Morelli (68), dann mit Kopf und Schultern am Asphalt aufgeschlagen. Es wird wegen fahrlässiger Körperverletzung und Fahrerflucht ermittelt. 

Der Vorfall in Obertraun erinnert fatal an jene beiden blutjungen Zechpreller aus der Steiermark, die in Linz eine Sushi-Wirtin überfahren haben. Auch bei nun bekannt gewordenen Fall in Obertraun ging es um Zwistigkeiten wegen der Rechnung, konkret der Stornogebühren.

Das sagt das Opfer
Campingplatzbetreiber Lorenzo Morelli sagt: „Es war am vorigen Montag. Da hat es geregnet und der niederländische Gast wollte nach einer Übernachtung wieder abfahren. Er hat aber für sieben Nächte gebucht. Meine Tochter hat die Stornogebühr verrechnet, irgendwas mit Rabatt. Auf jeden Fall hat der Gast gesagt, er zahlt das nicht und ist weggelaufen. Meine Tochter hat mir am Fenster geklopft, ich bin raus und hab mich vor das Auto gestellt. Das war ein ganz flacher Wagen, ein Elektroauto, so ein Tesla.“

„Es ging extrem schnell“
„Der Niederländer ist plötzlich losgefahren. Es ging extrem schnell. Ich bin über die Motorhaube geflogen und übers Dach gerutscht, kurz mit der Hand an einem der beiden Fahrräder, die hinten befestigt waren, hängen geblieben und dann mit der Schulter und dem Kopf auf den Asphalt gekracht. Der Niederländer ist einfach weggefahren.“ 

Schwere Prellungen erlitten
Morelli hat laut seinen Angaben schwere Prellungen erlitten, hat starke Rückenschmerzen und benötigt eine Gehhilfe zur Fortbewegung. Die Polizei bestätigt laufende Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung und Fahrerflucht. Die Daten des beschuldigten Urlaubers sind bekannt.