uch Türkises Wasser, ein Teller Meze mit Tsatsiki, zum Abschluss ein Stamperl Ouzo. Seele baumeln lassen. Davon träumen, irgendwann dort zu bleiben, die Füße nur noch in den weißen Sand zu stecken: Der Sommerurlaub in Griechenland, das Kurzzeit-Paradies zwischen grauem Alltag, Job, Stress und Schule für viele Österreicher.
Verlassene Koffer, Menschenmassen, die vor dichten Rauchwolken flüchten, Notlager in Flughäfen und eine Feuerwand, die unaufhaltsam näher rückt: Die Realität für tausende Rhodos-Urlauber in den vergangenen Tagen. Ein Waldbrand fegt über die Insel, hinterlässt zerstörte Landschaft, ausgebrannte Hotels, Angst und Panik. Macht aus dem Paradies die Flammenhölle. Die vielen Österreicher, die sich auf der Insel gerade erholten, sind großteils in Sicherheit, ausgeflogen oder kurz davor. Sie werden sich auch vom Schock erholen, wie auch die Insel selbst - die Natur findet immer einen Weg, egal, wie groß die Katastrophe. Eine Katastrophe, die vom Menschen, wenn nicht gemacht, dann zumindest befeuert wird. Weil der eigene Komfort noch immer der größte Hemmschuh bei der Umsetzung von wirkungsvollen Klimaschutzmaßnahmen ist. Weil Politikern noch immer wichtiger ist, Wähler zu halten, als die Welt zu retten.
Vielleicht würde es helfen, nicht bei der Welt zu beginnen, sondern beim Urlaub. Wo wird der Österreicher in einem, in fünf, in zehn Jahren noch am Meer urlauben können? Wenn nicht nur Rhodos, sondern Griechenland brennt. Wenn nicht nur in Sardinien, sondern an der Adria 45 Grad und mehr gemessen werden. Wenn Kroatien zwischen Gluthitze und Überschwemmung zerrieben wird? Ja, mit Egoismus ließe sich die Welt retten - denn wer will nicht davon träumen, irgendwann am Strand zu sitzen, die Füße im weißen Sand. Diesen Traum für uns und unsere Nachkommen zu erhalten - das wird, das muss uns allen auch im Alltag etwas wert sein. Sonst war es bald der letzte Urlaub am Meer. (ts)
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