Die Marillenernte fällt bei einigen Bauern doch besser aus als befürchtet. Die Verlust-Prognose schreckte allerdings Kunden ab - das bekommt Obstbauer Karl Glück aus der Wachau zu spüren.
Dass der Ernteausfall bei den Marillen heuer massiv auszufallen droht, ist hinlänglich bekannt. Der Frost im Frühjahr ruinierte die Ernte vieler Obstbauern - die „Krone“ berichtete. Im Weinviertel mussten sie mit zwei Drittel weniger Früchte rechnen und auch in der Wachau zitterten sie bis kurz vor der Ernte vor einem Ertragsausfall von 95 Prozent. Tatsächlich dürfte der Verlust etwas geringer sein. Franz Reisinger, Obmann des Vereins „Wachauer Marille“, geht von einem Minus von 85 bis 90 Prozent aus.
Viele Leute haben gehört, dass der Ernteausfall massiv ist und glauben nun, dass es gar keine Marillen aus der Wachau gibt. Doch es gibt sie!
Karl Glück, Obstbauer aus Mitterarnsdorf
Dass die Wachauer Marille heuer also ein seltenes Gut ist, steht außer Frage. Und dennoch gibt es Obstbauern, die jetzt auf ihren Marillen sitzenbleiben könnten. Etwa Karl Glück aus Mitterarnsdorf im Bezirk Krems – ihm macht zu schaffen, dass der drohende Ernteausfall im Vorfeld so laut getrommelt wurde. Jetzt bleiben viele Kunden aus.
„Leute glauben, dass es sowieso nix gibt!“
Den Frost im April hat freilich auch Glück zu spüren bekommen, der heuer mit einem Drittel seiner normalen Ernte auskommen muss. „Dennoch kann ich bis zu 400 Kilogramm Marillen am Tag pflücken, aber der Straßenverkauf funktioniert heuer überhaupt nicht gut“, schildert der Landwirt. Seine Mutter sitze tagtäglich am Verkaufsstand an der Straße in der Wachau und versuche, die - heuer übrigens besonders qualitativ hochwertigen - Marillen an den Mann zu bringen. Und obwohl Wachauer Marillen ja ein begehrtes Gut sind, kommen doch nur wenige Feinschmecker vorbei. Daher bekräftigt Glück: „Es gibt auf jeden Fall die Chance, trotz schwächerer Ernte Wachauer Marillen zu ergattern!“
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