Neue Studie

Immer mehr Steirer leugnen den Klimawandel

Steiermark
13.07.2023 17:08

Das Land Steiermark lässt mit einer brisanten Studie, dem „Klimabarometer 2023“, aufhorchen: Gegenüber dem Vorjahr glauben weniger Steirer an die Existenz des Klimawandels, die Zahl der Leugner ist gestiegen. Wegen vieler Krisen wie Teuerung tritt die Umweltproblematik stärker in den Hintergrund.

Flugzeug-Kondensstreifen als Zeichen für streng geheime Klima-Manipulationen, von ganz oben gesteuerter „Great Reset“, um durch Klimaschutzmaßnahmen die Weltwirtschaft zu zerstören, keinerlei Zusammenhang zwischen Klimawandel und Extremwetterereignissen: Das sind gängige Verschwörungsmythen, die Klimaleugner auf diversen Online-Plattformen leidenschaftlich trommeln. Befeuert etwa durch Ex-US-Präsident Donald Trump und eine umstrittene Corona-Politik sind die Zweifler erstarkt und haben sich häufig aus den Covid-Maßnahmengegnern rekrutiert.

Dieser Trend macht auch vor unserem Bundesland nicht Halt - denn immer mehr Steirer werden zu Klimaleugnern! Das bestätigt das aktuelle „Klimabarometer“, das das Land Steiermark beim Gallup-Institut in Auftrag gegeben hat.

(Bild: Land Steiermark/Purgstaller)

Nur mehr 55 Prozent der Befragten glauben laut der Studie, dass der Klimawandel existiere und „dringender Handlungsbedarf“ bestehe. Elf Prozent erkennen die Problematik zwar an, erkennen aber „keine starke Bedrohung“. Während die Zahl der Befürworter um beachtliche neun Prozentpunkte gesunken ist, wird das Lager Klimawandel-Skeptiker indes größer - plus zehn Prozentpunkte gegenüber 2022! Die Gruppe der Leugner ist überhaupt von neun auf 14 Prozent gestiegen.

„Wenn ich etwas verleugne, muss ich auch nichts ändern“
Im Klimaschutzressort schrillen deshalb die Alarmglocken: „Aufgrund der Teuerung und dem Krieg in Europa verliert der Klimaschutz - auf hohem Niveau - an Bedeutung, was verständlich ist. Jedoch schlagen einzelne Gruppierungen daraus Kapital und verbreiten Fake News“, meint SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner. Ergo werde das Land noch stärker auf Beratung und Bewusstseinsbildung setzen. „Dass sich die Einstellung zum Klimawandel hierzulande verändert hat, ist sicher ein Nachhall der Pandemie. Wenn ich etwas verleugne, muss ich auch nichts ändern. Und was ich nicht sehe, ist auch nicht existent“, liefert die steirische Klimaschutzkoordinatorin Andrea Gössinger-Wieser mögliche Erklärungen.

Positiv für die Studien-Auftraggeber: Die so bezeichnete „Gruppe der Umweltbewussten“ ist mit 61 Prozent am größten.

Auch Umweltbewusstsein geht jetzt leicht zurück
Aber: Die „Desinteressierten“ sind im direkten Vergleich zum Vorjahr auf dem Vormarsch. Die Steirer sind Meister im Mülltrennen, erhalten hier jedes Jahr auch Lob vonseiten der Politik, und sparen auch gerne Energie im Haushalt. Natürlich auch, um das Geldbörsel inflationsbedingt zu schonen. „Jeder Zweite reduziert bereits die Raumtemperatur und den Fleischkonsum“, berichtet Lackner.

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