Razzia in Pakistan
Polizei befreite 45 angekettete Schüler aus Koranschule
Mindestens 18 der Befreiten seien 20 Jahre oder jünger, der Rest älter. Bilder der Razzia dokumentieren die erbärmlichen Zustände, unter denen die Schüler in Gefangenschaft leben mussten. Laut einem Bericht der britischen BBC wurden sie geschlagen und etwa durch Vorenthalten von Nahrung unter Druck gesetzt, sich den Taliban anzuschließen. Einer der Befreiten habe gegenüber der Polizei ausgesagt, Seminare der Schüler seien von Mitgliedern der radikal-islamistischen Organisation besucht worden, zitierte die BBC einen Behördensprecher.
Schüler sollten "bessere Muslime" werden
Die Verantwortlichen der Religionsschule gaben wiederum an, bei den angeketteten Schülern handle es sich um Drogensüchtige, aus denen "bessere Muslime" gemacht werden sollten. Der pakistanische Innenminister kündigte im Zusammenhang mit der Einrichtung in Karachi umfassende Ermittlungen an.
Tausende nicht registrierte Schulen vermutet
Einige der Madrassas in Pakistan stehen im Verdacht, Extremisten auszubilden oder zu unterstützen. Aufzeichnungen der pakistanischen Regierung zufolge gibt es mehr als 15.000 Koranschulen, die für die formale Bildung von mehr als zwei Millionen Schülern – etwa fünf Prozent aller Kinder in Pakistan – verantwortlich zeichnen. Doch Beamten vermuten tausende nicht registrierte Schulen. Sie würden für Kinder aus armen Familien die einzige leistbare Bildungsoption darstellen.
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