Krawalle in Frankreich

Feuerwehrmann starb bei Löscheinsatz in Tiefgarage

Ausland
03.07.2023 07:44

Im Vergleich zu den vergangenen Tagen war die Nacht auf Montag in Frankreich ruhiger, es gab deutlich weniger Festnahmen zu verzeichnen. Dies wird von einem weiteren tragischen Vorfall überschattet. Wie nun bekannt wurde, starb ein Feuerwehrmann beim Löschen brennender Fahrzeuge in einer Tiefgarage.

Wie Innenminister Gérald Darmanin im Onlinedienst Twitter mitteilte, starb der 24-Jährige in Saint-Denis „trotz der schnellen Hilfe seiner Mannschaftskameraden“. Drei Polizisten wurden verletzt. In der sechsten Nacht der Unruhen nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle gab es 157 Festnahmen.

In Lyon setzte die Polizei gegen eine rechtsextreme Gruppe Tränengas ein. Gemessen an den heftigen Unruhen der vergangenen Tage mit Bildern Hunderter brennender Autos und Gebäude sowie teils mehr als 1000 Festnahmen während der Nachtstunden blieb es aber relativ ruhig.

Massive Polizeipräsenz
Innenminister Gérald Darmanin hatte in der dritten Nacht in Folge auf massive Polizeipräsenz gesetzt. 45.000 Polizisten waren im ganzen Land im Einsatz, auch diesmal wieder mit gepanzerten Fahrzeugen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gab Darmanin erneut die Anweisung, entschlossen vorzugehen und Krawallmacher so schnell wie möglich festzunehmen.

Was ist passiert?
Seit dem Tod des 17-Jährigen durch eine Polizeikugel bei einer Verkehrskontrolle am Dienstag wird Frankreich vor allem nachts von massiven Krawallen erschüttert. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Jede Nacht wurden Hunderte Menschen festgenommen.

Großmutter des Jugendlichen meldet sich zu Wort
In einem emotionalen Appell hatte sich auch die Großmutter des Jugendlichen einen Rückgang der Gewalt gewünscht, dessen Tod die Unruhen vor fast einer Woche ausgelöst hatte. Die Randalierer hätten ihren 17 Jahre alten Enkel, der von einem Polizisten erschossen worden war, „als Vorwand genommen“, sagte sie am Sonntag dem Sender BFMTV. Sie sei zwar wütend auf den Beamten, wolle aber nicht verallgemeinern. Der Polizist werde bestraft werden wie jeder andere auch. „Ich habe Vertrauen in die Justiz.“ Die Menschen auf den Straßen sollten ruhig bleiben und nicht alles kaputt machen.

Am Montag möchte sich Staatschef Emmanuel Macron mit den Präsidenten von Senat und Nationalversammlung treffen, wie BFMTV und „Le Parisien“ am Sonntag nach einer Lagebesprechung Macrons mit Premierministerin Élisabeth Borne, Innenminister Darmanin und mehreren anderen Ministern berichteten. Am Dienstag will der Präsident die 220 Bürgermeister empfangen, die von den Unruhen der vergangenen Tage besonders betroffen waren.

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