Es war ein unfassbarer Fall von mutmaßlicher Tierquälerei, der im März im Tiroler Unterland aufgeflogen war. Ein mittlerweile 32-Jähriger soll damals einen Ziegenbock geköpft haben, den er sich zuvor – mit drei weiteren Tieren – im Internet bestellt hatte. Jetzt saß der Mann in Innsbruck vor Gericht.
Alles begann damit, dass der Frühpensionist – der diagnostiziert an paranoider-halluzinatorischer Schizophrenie leidet – über die Plattform willhaben.at vier Ziegen erstand, um mit diesen „ein unabhängiges Leben auf Wanderschaft“ zu verbringen, wie es bei der Verhandlung hieß.
Die Harmonie währte aber nicht lange. Ein Ziegenbock machte Ärger, ging immer wieder auf Konfrontation mit den drei anderen Ziegen und störte mit seinen Schreien auch die Nachbarn.
Ein Metzgermeister hat mir zuvor gesagt, dass das die schönste Methode ist.
Der 32-Jährige vor Gericht
„Befehlende Stimmen gehört“
„Ich wusste einfach keinen Ausweg mehr“, gab der Mann, der derzeit in der Psychiatrie in Hall in Tirol untergebracht ist, zu Protokoll. Er habe damals „befehlende Stimmen gehört“, die ihn anwiesen, dass er den Ziegenbock schächten solle. „Ein Metzgermeister hat mir zuvor gesagt, dass das die schönste Methode ist“, sagte er. Die war aber eher zweifelhaft.
Laut Anklage brachte er dem Tier ein stumpfes Trauma im Bereich des Kopfes und der Nieren bei und trennte im Anschluss ohne Betäubung den Kopf ab. Der 32-Jährige betonte noch, dass er „seit 20 Jahren keine Drogen mehr“ konsumiere.
In forensisch-therapeutischem Zentrum
Die Richterin und die Schöffen waren sich einig: Der 32-jährige Mann bleibt vorerst in einem forensisch-therapeutischen Zentrum. Er erbat Bedenkzeit – nicht rechtskräftig.
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