Eine Forscherin entdeckte auf der Grazer Universitätsbibliothek das wohl älteste Buchfragment der Welt. Der Sensationsfund war weltweit in den Schlagzeilen. Nun beginnen weitere Forschungen rund um das Papyrus-Stück aus dem Jahr um 260 vor Christus.
Die Schlagzeile ging um die Welt: Von „The Times“ in London bis zu den saudi-arabischen „Arab News“ wurde von der Entdeckung an der Grazer Uni berichtet. Immerhin dürfte es sich bei dem Papyrusfragment, das seit 1902 in der Universitätsbibliothek in Graz liegt und das einer Forscherin als „besonders“ ins Auge stach, um einen Teil des ältesten Buches der Welt handeln.
Auch unter Wissenschaftern hätte die Bekanntmachung „ein weites Echo gefunden, was uns sehr freut“, sagt Erich Renhart, Leiter der Sondersammlung der Unibibliothek. Doch nicht alle Papyrus-Experten seien „so ohne Weiteres davon überzeugt“, dass es sich bei dem Fragment um den Teil eines Buches handle. „Die genaue Analyse des Objektes ist unabdingbar“, sagt er. Noch im Herbst sollen dafür Experten aus aller Welt nach Graz kommen.
Wie genau kam Stück nach Graz?
Zu klären gilt es bis dahin auch, warum die Stadt Graz sich überhaupt finanziell an den Grabungen in Ägypten beteiligt hat, die von den britischen Forschern Bernard Pyne Grenfell und Arthur Surridge Hunt um 1900 durchgeführt wurden. Als Gegenleistung - so viel weiß man sicher - kamen damals 52 Papyrus-Fragmente nach Graz.
Im Grazer Stadtarchiv ist man nun jedenfalls auf der Suche nach Hinweisen über den Weg des „Mumienbuches“ nach Graz: „Wir haben von dem sensationellen Fund der Universitätsbibliothek aus den Medien erfahren. Aktuell recherchieren wir noch in unseren Beständen dazu und können deshalb noch nichts zu den Zusammenhängen in Bezug auf die Stadt Graz sagen“, erklärt Leiter Wolfram Dornik.
Die Spurensuche ums älteste Buch der Welt geht also weiter.
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