Nun also doch: Mario Leiter übernimmt als Parteivorsitzender die Vorarlberger SPÖ. Der 57-jährige Kommandant der Stadtpolizei Bludenz dürfte die Genossen damit wohl auch als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2024 führen.
Mario Leiter wird künftig die SPÖ Vorarlberg führen. Der Parteivorstand hat den Bludenzer Stadtpolizeikommandanten am Montagabend in Götzis (Bezirk Feldkirch) mit 86,48 Prozent zum neuen Landesparteivorsitzenden designiert.
Der 57-Jährige wird damit auf Interimschefin Gabi Sprickler-Falschlunger folgen, bestätigte die Partei nach Sitzungsende. Die offizielle Vorstellung erfolgt am Dienstag, gewählt wird Leiter bei einem Parteitag im Frühjahr 2024.
Leiter dürfte die Vorarlberger Genossen damit auch als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2024 führen. Von dem neuen Parteichef erhoffen sich die Genossen wieder Erfolge, denn 2019 blieb die SPÖ in Vorarlberg mit 9,5 Prozent Wählerzustimmung neuerlich auf einem Tiefstand. Derzeit hat der frühere Bludenzer Vizebürgermeister, der bisher nur in der Lokalpolitik Wahlkampf-Erfahrung gesammelt hat, keine politische Funktion inne.
Außerhalb der Stadt Bludenz hat Leiter bisher noch keine politische Erfahrung sammeln können. Blauäugig wird der 57-Jährige aber wohl nicht an seine neue Aufgabe gehen. Mit einem Verweis auf den Umgang der ÖVP mit seiner Person stellte er einst fest: „Politik ist ein hartes Geschäft.“ In Bludenz schätzte er es, „etwas für die Menschen und die Stadt zu bewegen“.
SPÖ in Vorarlberg abgeschlagen
Auf Landesebene hat die Vorarlberger SPÖ schon lange nichts mehr zu bestimmen. Die bisher letzte Regierungsbeteiligung datiert aus dem Jahr 1974, die 30-Prozent-Marke hat die SPÖ in Vorarlberg noch bei keiner Wahl jemals erreicht - nicht einmal zu Bruno Kreiskys Zeiten.
Aktuell stehen die Vorarlberger Genossen bei 9,46 Prozent und vier von 36 Mandaten. De facto verfügen die Sozialdemokraten im Landtag aber nur über drei Abgeordnete, nachdem Thomas Hopfner aus der Partei ausgetreten ist und nicht mehr dem SPÖ-Landtagsklub angehört.
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