VdB mahnt Haslauer:

„Das wirst du nicht zulassen, lieber Wilfried!“

Salzburg
19.06.2023 12:33

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Montag Wilfried Haslauer erneut als Salzburger Landeshauptmann angelobt. Die schwarz-blaue Landesregierung war am vergangenen Mittwoch vom neu formierten Salzburger Landtag gewählt worden. Für den 67-jährigen Haslauer ist es die dritte Amtszeit.

In seiner Rede würdigte Van der Bellen Haslauer, den er als „guten Bekannten“ bezeichnete und dessen Meinung er respektiere, wiewohl man nicht immer einer Meinung sei. Er freue sich, dass ihm die Salzburger Bevölkerung „einmal mehr das Vertrauen“ ausgesprochen habe. Dennoch gebe es einige Bedenken, „die man angesichts der Wahl Deines Koalitionspartners und des Regierungsprogramms formulieren kann“, so Van der Bellen bezogen auf die erstmalige schwarz-blaue Zusammenarbeit im Bundesland.

Er vertraue Haslauer aber, dass er „der großen Verantwortung“, die er mit der Auswahl der Freiheitlichen als Koalitionspartner auf sich genommen habe, „auch gerecht“ werde. Das Staatsoberhaupt gab sich zuversichtlich, sollten Positionen propagiert werden, die „die Grundbausteine der liberalen Demokratie und unseres Zusammenlebens infrage stellen“, dass Haslauer mit „aller Entschiedenheit“ dem entgegentreten werde.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der Angelobung Haslauers zum Landeshauptmann von Salzburg. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der Angelobung Haslauers zum Landeshauptmann von Salzburg.

„Kein Verächtlichmachen oder Herabwürdigen“
Auch vertraue er darauf, so Van der Bellen, dass unter Haslauers „Führung der demokratische Grundkonsens in Salzburg geachtet“, und es kein „Verächtlichmachen“ oder „Herabwürdigen“ geben werde. „Das wirst du nicht zulassen, lieber Wilfried!“ Auch werde Haslauer Sorge tragen, dass „die Menschenrechte stets geachtet, niemals relativiert werden“, ebenso was Gleichberechtigung und den Umgang mit Fremden und Andersdenkenden anbelangt.

Die Stimmung war offensichtlich gut. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Die Stimmung war offensichtlich gut.

„Du wirst zu verhindern wissen, dass der manchmal verächtliche und hämische Tonfall, der auf nationaler Ebene zugenommen hat, hinuntertröpfelt auf die regionale Ebene. Und am Ende womöglich in die konkrete Politik einfließt“, so Van der Bellen. Dadurch werde Salzburg der Ort bleiben, der er immer war: Wunderschön, weltoffen, gastfreundlich, wirtschaftlich erfolgreich uns kulturell vielfältig.

Der 67-Jährige wurde zur Angelobung von seiner Frau und seiner Familie begleitet. Auch die aus Salzburg stammende Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) nahm an der Zeremonie teil.

Das Wichtigste vergessen 
Doch auf einmal wurde der Präsident unruhig und suchte verzweifelt nach etwas in seinen Unterlagen. „So, jetzt hab ich das Wichtigste nicht bei mir“, gestand Van der Bellen. Ausgerechnet die Gelöbnisformel habe er vergessen. „Ich hoffe, ich kann sie noch auswendig“, lächelte er sichtlich nervös. Er bat Herrn Frölichsthal von der Ehrenzeichenkanzlei, ihn bei etwaigen Fehlern zu korrigieren. Das war dann aber gar nicht notwendig - Wilfried Haslauer wurde aus dem Gedächtnis heraus fehlerfrei angelobt.

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