Das Ableben eines nahen Verwandten oder Bekannten ist für die allermeisten eine tief emotionale Sache. In solchen Momenten kann man leicht überrumpelt werden. Und Dingen zustimmen, die man eigentlich nicht möchte. Nutzen das Spitalsmitarbeiter aus, um sich ein Zubrot zu verdienen?
Der junge Wiener Bestattungsunternehmer Boris Jovanovic, meint, Indizien für diese Vermutung zu haben. „Seit März sind mir drei Fälle untergekommen, wo sich Kunden lieber eine Beisetzung durch uns gewünscht hätten.“ In gewissen Gemeindespitälern seien ihnen aber andere, größere Bestattungsfirmen regelrecht aufgedrängt worden.
Seit März sind mir drei Fälle untergekommen, wo sich Kunden lieber eine Beisetzung durch uns gewünscht hätten.
Boris Jovanovic
Woher er das weiß? Seine Mutter betreibt seit Jahrzehnten ein Blumengeschäft neben dem Zentralfriedhof. Ihre Stammkunden hätten das erzählt. Wo genau kommt das vor und wer profitiert davon? Jovanovic will keine Namen nennen. Ihm sei wichtig, dass Angehörige wissen: „Man muss sich nicht sofort für einen Bestatter entscheiden.“ Und es gibt Listen mit allen Wiener Instituten, die man sich geben lassen kann.
Der Gesundheitsverbund erklärt dazu: Die einzelnen Häuser dürfen unparteiisch (samt Werbematerial) informieren, jedoch kein Unternehmen bevorzugen. Wenn einzelne Mitarbeiter das dennoch tun, wäre das ein klarer Verstoß. Auch muss sich niemand drängen lassen. Laut Gesetz gibt es eine Frist von fünf Tagen. Erst wenn dann noch nicht klar ist, wie mit dem Verstorbenen zu verfahren ist, meldet sich die Klinik erneut bei den Angehörigen.
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