Traf mehr Männer

17,3 Prozent der Covid-Spitalspatienten sind tot

Österreich
30.05.2023 10:32

Eine traurige Bilanz für die ersten beiden Jahre der Covid-19-Pandemie haben jetzt Wissenschafter aller drei österreichischen MedUnis vorgelegt. In einer in „Scientific Reports“ publizierten Studie berichten sie davon, dass zwischen 1. Jänner 2020 und 31. Dezember 2021 in Österreichs Krankenhäusern 17,3 Prozent der Covid-19 Patienten starben. Männer und Hochbetagte hatten ein extremes Risiko.

Paul Zajic (MedUni Graz), Michael Hiesmayr (MedUni Wien), Michael Joannidis (MedUni Innsbruck) und Co-Autoren haben mit der Auswertung aller in Österreich vorhandenen Patientendaten versucht, bei allen erfolgten Spitalsaufnahmen von SARS-CoV-2-Betroffenen insgesamt sowie jenen in Intensivstationen und Intermediate Care-Betten („Mittelding“ zwischen Normalstation und Intensivstation; Anm.) Mortalität und Charakteristika zu analysieren.„68.193 Patienten wurden inkludiert. 8304 (12,3 Prozent) wurden primär in eine Intensivstation aufgenommen. 3592 (5,3 Prozent) kamen in eine Intermediate Care Unit“, schrieben die Wissenschafter.

Daten sprechen für Impfung
Die Daten sprechen stark dafür, dass man per Impfung - im Bedarfsfall auch durch schnelle Anwendung von Medikamenten wie Paxlovid etc. - unbedingt versuchen sollte, SARS-CoV-2-Infizierte vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Die Autoren der Studie: „Die Spitalssterblichkeit (der Covid-19-Patienten; Anm.) betrug 17,3 Prozent. Die Risikofaktoren waren männliches Geschlecht (um 67 Prozent höhere Mortalität als Frauen; Anm.) und hohes Alter (eine um das 7,86-Fache gesteigerte Sterblichkeit von über 90-Jährigen im Vergleich zu 60- bis 64-Jährigen; Anm.).“

Im zeitlichen Verlauf zwischen 1. Jänner 2020 und 31. Dezember 2021 war die Spitalsmortalität wegen Covid-19 in der ersten Jahreshälfte 2020 statistisch signifikant um 15 Prozent höher als im Gesamtdurchschnitt, ebenso um statistisch signifikant elf Prozent höher in der zweiten Hälfte des Jahres 2021. Hier dürfte es einen Zusammenhang mit den in diesen Zeiträumen besonders hohen Erkrankungszahlen geben. Am häufigsten wurden Covid-19-Patienten in der Altersgruppe zwischen 55 und 74 Jahren in Intensivstationen und Intermediate Care Units aufgenommen. Während das bei den jüngeren Altersgruppen wegen des geringeren Gesamtrisikos verständlich sei, ließe sich das für die Hochbetagten nicht ganz erklären, schrieben die Autoren der Studie.

Männer offenbar stärker betroffen als Frauen
Covid-19 machte die österreichischen Männer offenbar kränker als die Frauen: Von den bereits von Anfang an in Intensivstationen aufgenommenen Patienten (8304 Erkrankte) waren nur 35,2 Prozent Frauen (2919 Personen). 64,8 Prozent waren Männer (5385). Insgesamt aber zeigten sich vor allem zwei Risikofaktoren, wie die Studienautoren feststellen: „Bei allen Patienten (...) wurde männliches Geschlecht als Risikofaktor für Spitalssterblichkeit (durch Covid-19; Anm.) festgestellt (Risiko mit dem Faktor 1,67 gegenüber Frauen; Anm.). Es gab eine fast lineare Verbindung zwischen Alter und Spitalsmortalität.“

Während Covid-19-Patienten im Alter bis zu 19 Jahren nach Spitalsaufnahme nur fünf Prozent des Sterberisikos von 60- bis 64-jährigen Erkrankten aufwiesen und 55- bis 59-Jährige auf etwa die Hälfte der Gefährdung (55 Prozent) der Vergleichsgruppe aufwiesen, stieg die Gefährdung bereits bei den 65- bis 69-Jährigen um 42 Prozent an. 80- bis 84-Jährige hatten dann schon ein um den Faktor 3,54 erhöhtes Mortalitätsrisiko (im Vergleich zu den 60- bis 64-Jährigen). 85- bis 89-Jährige starben im Spital dann 5,14-mal öfter, über 90-Jährige schließlich 7,86-mal häufiger.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele