Hangrutsch im Pinzgau

Anrainer: „Das Schlimmste ist die Ungewissheit!“

Salzburg
19.05.2023 16:19

Am Donnerstag hatten die Bewohner von sieben Häusern in Thumersbach (Bezirk Zell am See) ihre Häuser sicherheitshalber verlassen müssen. Am Freitag, durften sie ihre Wohnobjekte wieder betreten. Die Lage wird aber weiterhin im Auge behalten.

„Die Hänge sind in Bewegung. Das ist seit 2019 so", weiß Bernhard Mayr. Der Pinzgauer und seine Angehörigen mussten am Donnerstag ihr Daheim in Thumersbach (Zell am See) fluchtartig verlassen. Durch den vielen Regen in den vergangenen Tagen waren die Hänge im Kendlergraben in Bewegung geraten, drohten die Kapazität der Rückhaltebecken zu sprengen. Obwohl die Rückhaltebecken dauernd ausgebaggert wurden, entschloss sich die Behörde am Donnerstagabend zur Evakuierung. Sieben Häuser waren von der Sicherheitsmaßnahme betroffen. Eine Warnung gab es für weitere 30 Gebäude. Feuerwehr, Wildbach- und Lawinenverbauung, sowie der Katastrophenschutz der Bezirkshauptmannschaft waren im Einsatz.

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Der Hang ist jetzt schon mehrere Jahre in Bewegung. Für meine Familie ist das natürlich furchtbar, wenn auch leider schon gewohnt. Ich selbst habe die ganze Nacht mit der Feuerwehr Wache gehalten.

Anrainer Bernhard Mayr (Bild: Roland Hoelzl)

Anrainer Bernhard Mayr

Auch Anrainer Bernhard Mayr, selbst ehrenamtlicher Floriani, schlug sich die Nacht um die Ohren und beobachtete die Situation. Für ihn das Schlimmste? „Die Ungewissheit. Dass man eben nicht weiß, wann man wieder nach Hause darf und ob so etwas bald wieder passieren wird“, erzählt er.

Entwarnung zur Mittagsstunde
Experten besichtigten am Freitag das Gebiet, steckten die Köpfe zusammen. Gegen Mittag hieß es: “Für den Moment kann Entwarnung gegeben werden„ Landesgeologe Gerald Valentin und seine Kollegen beobachten die Situation im Kendlergraben schon seit 2019, als erstmals Absetzungen im Gelände verzeichnet wurden. “Die Hangbewegungen haben sich nach Ende der Niederschläge jetzt wieder stark verlangsamt. Es besteht im Moment keine unmittelbare Gefahr für die Bewohnerinnen und Bewohner", erklärt Valentin.

Nun wird alles daran gesetzt, die Rückhaltebecken auszuräumen. Auch Bäume werden gefällt, um Verklausungen vorzubeugen. Damit besteht laut Geologen keine Gefahr mehr - zumindest bis zum nächsten großen Regen. 

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