In Graz verurteilt

Auf Maturaball: Steirer (19) stach mit Messer zu

Ein 19-jähriger Steirer stach auf einem Grazer Maturaball grundlos auf einen anderen Gast ein. Vom angeklagten Mordversuch bleibt beim Prozess schwere Körperverletzung übrig.

Der Maturaball seines Zwillingsbruders stand für einen 19-jährigen Grazer schon unter keinem guten Vorzeichen, da die ganze Familie nach der Scheidung der Eltern zum ersten Mal wieder gemeinsam an einem Tisch saß. Im Laufe des Abends verließ der 19-Jährige nach einigen Gläsern Wein seine Familie.

Dann soll er sich zu einer Gruppe junger Männer gestellt und sie mit „leerem, totem Blick“ angestarrt haben. Der Angeklagte wiederum behauptet, er sei von „der Seite angemault“ worden. Plötzlich zückte der 19-Jährige ein Klappmesser. Die Burschen flüchteten, ein anderer Unbeteiligter lief dem Messer-Angreifer im Tumult quasi in die Arme und bekam einen Messerstich in die Brust ab. Er konnte noch zurückspringen und kam mit einer oberflächlichen Stichwunde relativ glimpflich davon.

„Ohne Sprung hätte es tödlich enden können“
„Die Ärzte haben gesagt, ohne den Sprung hätte es tödlich enden können“, so das Opfer. Den Mordversuch bestreitet der Angeklagte aber: „Es war eine Affekthandlung, ich wollte ihn verletzen, aber sicher nicht töten.“

Bemerkenswert: Das Opfer reicht dem Täter im Gerichtssaal versöhnlich die Hand und sagt: „Jeder macht Fehler und hat eine zweite Chance verdient.“

Nicht rechtskräftig verurteilt
Die bekommt er auch: Die Geschworenen entscheiden auf absichtliche schwere Körperverletzung statt Mordversuch - zwei Jahre Haft, 16 Monate bedingt (nicht rechtskräftig).