Alte Liebe rostet doch

Morddrohung nach 60 Ehejahren: Mann vor Gericht

Der 87-Jährige saß am Landesgericht St. Pölten auf der Anklagebank.

(Bild: P. Huber)

Im Streit sah der „Don Juan des Mostviertels“ rot. Er bedrohte seine 80-jährige Ehefrau mit dem Tod. Nun musste sich der 87-Jährige wegen gefährlicher Drohung am Landesgericht St. Pölten verantworten - Geldbuße und Kontaktverbot!

Dieser Tage feiern sie ihren 60. Hochzeitstag. Und es waren glückliche Jahre – zumindest bis vor kurzem. Nach einem Streit musste sich nun der 87-jährige Ehemann wegen gefährlicher Drohung vor Gericht verantworten. „Ich erschlag dich“, soll er seiner Frau Anfang März entgegengebrüllt haben, während er sie im Fernsehsessel sitzend am Hals packte. Danach habe er eine Stunde lang in der Küche verharrt, bevor er sich bei seiner Liebsten entschuldigte und still verschwand.

Ich will einfach nur meine Ruhe haben. Seit dem Vorfall lebe ich ständig in Angst. Ich habe ihn davor so noch nie erlebt.

Ehefrau im Prozess

Alte Liebe rostet doch
„Ich habe immer gemacht, was sie gesagt hat“, so der Angeklagte vor Gericht. Begonnen hätten die Probleme bereits vor einem Jahr. Denn seit Mai vorigen Jahres lebt das Paar getrennt. Was den 87-Jährigen jedoch nicht von regelmäßigen, unangemeldeten Besuchen samt Mehlspeise abhielt. Mit Erfolg: Denn im November ging es auf „Liebesurlaub“ in eine Therme.

Zumindest wenn es nach den Schilderungen des „Don Juan des Mostviertels“ geht. Seine Frau sah die Sache etwas anders. Und „floh“ kurze Zeit später ohne Mann, dafür mit Freundin nach Gran Canaria. Sehr zum Leidwesen des Verschmähten.

Betretungsverbot und Geldbuße
Das angespannte Verhältnis fand mit dem Streit im März seinen Höhepunkt. „Seitdem lebe ich in Angst. Er war zuvor noch nie gewalttätig“, so die 80-Jährige. Nachdem ihr Gatte im Besitz eines Revolvers ist, ging die Pensionistin schließlich zur Polizei. Neben einer Geldbuße von 3000 Euro gibt es für den Ehemann ein Kontaktverbot. Als Nächstes folgt wohl der Gang zum Scheidungsrichter.