Chirurg stand im Stau

Klima-Kleber bremsten in Graz Operationen aus

Steiermark
15.04.2023 19:00

Wegen der Klima-Kleber kam ein Grazer Chirurg viel zu spät in die Klinik, mehrere Operationen mussten nach hinten verschoben werden - unangenehm für die Patienten. „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, meint der Mediziner.

„Gut, dass sie noch nicht in Narkose waren!“, schließt der Grazer Chirurg Peter Panzenböck am Freitag sein verärgertes Facebook-Posting. Darunter finden sich einige Kommentare, die nicht minder verärgert klingen. Die Protest-Aktionen der Letzten Generation diese Woche schlagen große Wellen: „Sogar ein Schulfreund, der seit 25 Jahren in Hongkong lebt, hat sich dazu geäußert“, erzählt Panzenböck im „Krone“-Gespräch.

Was ihn so ärgert: „Eine meiner Patientinnen, die um Punkt 8 Uhr schon am OP-Tisch lag, musste noch einmal zurück in ihr Bett!“

(Bild: Christina Koppelhuber)

Alle OPs nach hinten verschoben
Dass der Unfallchirurg am Freitag wegen der Verkehrsblockaden der Aktivisten mitten am Grazer Glacis feststeckte, bedeutete nämlich, dass sich sämtliche Eingriffe um eineinhalb Stunden nach hinten verschoben. „Zuerst waren ich und ein Züricher Arztkollege dort eingekeilt, dann wurden wir hinten herumgeleitet. Das dauerte insgesamt 45 Minuten länger.“

Zitat Icon

Unser Operations-Programm ist relativ straff, Patienten werden schon vorbereitet, damit ich um Punkt meinen Schnitt setzen kann. Das hat sich alles verschoben.

Unfallchirurg Peter Panzenböck

Unangenehm für Patienten
Sonst brauche er für die Strecke lediglich fünf Minuten, normalerweise legt der Grazer sie auch nicht mit dem Auto zurück: „Ich musste eben diesen Kollegen abholen, mit dem ich gemeinsam am OP-Tisch stehen sollte.“ Die Frau wurde zwar später operiert, „es ist aber für die Patienten nicht angenehm, weil die Nerven vor so einem Eingriff ohnehin schon strapaziert sind“.

Zudem erhalten sie bereits Medikamente zur Vorbereitung. Die Betroffene zeigte zum Glück Verständnis sowie der Chirurg selbst: „Es ist klar, dass man etwas gegen die Klimakrise tun muss, aber auf anderem Weg!“ Auch härtere Strafen findet er nicht zielführend: „Man muss mit den Aktivisten kommunizieren.“

„Denn sie wissen nicht, was sie tun“
Zwar boten die Klimaschützer laut eigenen Angaben auch am Freitag an, dass die Rettung passieren könnte - die Polizei habe dieses Angebot aber nicht angenommen. Panzenböck hätte aber wohl ohnehin nicht durchfahren können. Der Chirurg unterstellte daher den Aktivisten zu Beginn seines Postings: „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“

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