Petition übergeben

NEOS fordern gratis Kinderbetreuung in Vorarlberg

Vorarlberg
12.04.2023 10:05

Am Dienstag überreichten NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon und NEOS-Familiensprecher Johannes Gasser ihre Anfang März gestartete Petition für eine kostenfreie Kinderbetreuung an Landtagspräsident Harald Sonderegger. Insgesamt unterzeichneten 1905 Vorarlberger die Petition. 

Beim Thema Kinderbetreuung lassen die Pinken nicht locker. Anfang März haben sie eine Petition für kostenfreie Kinderbetreuung gestartet. Die Bilanz nach fünf Wochen: Exakt 1905 Vorarlberger haben unterschrieben. „Wir haben mit sehr vielen empörten Menschen gesprochen“, fasst NEOS -Landessprecherin Claudia Gamon ihre Erfahrungen zusammen.

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Wir haben mit sehr vielen empörten Menschen gesprochen.

NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon

Neben Tirol sei Vorarlberg das Land mit den höchsten Kinderbetreuungstarifen. Da helfe auch die soziale Tarifstaffelung nichts, denn nur rund fünf Prozent aller Familien kommen in den Genuss einer Vergünstigung. „Viele, vor allem Frauen, haben uns erzählt, dass es sich bei den hohen Betreuungskosten nicht rentiert, arbeiten zu gehen oder die Arbeitszeit aufzustocken“, sieht Familiensprecher Johannes Gasser immense negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Am Dienstag haben Gamon und Gasser die Petition im Landtag eingereicht. „Das ist für uns nur der Anfang“, gibt sich Gamon kampfbereit.

„Wir schöpfen im Land bei weitem nicht das ganze Potenzial an möglichem Betreuungspersonal aus“

Für NEOS-Familiensprecher Johannes Gasser ist die kostenfreie Kinderbetreuung kein Hirngespinst. Für die Finanzierung hat er konkrete Vorstellungen, wie er der „Krone“ im Interview verrät.

„Krone“:Gratis Kinderbetreuung, was meinen Sie damit?
Johannes Gasser: Wir treten dafür ein, dass die gesamte Kinder- und Schülerbetreuung ab dem ersten Lebensjahr kostenfrei sein sollte.

Das ist mit hohen Kosten verbunden. Von welcher Höhe gehen Sie aus?
Es gibt Schätzungen der Landesregierung. Das sind unserer Ansicht nach aber Fantasiezahlen. Ich meine, man muss sich an den Erfahrungen anderer Bundesländer orientieren. In Salzburg kostet der kostenfreie Kindergarten beispielsweise rund 15 Mio. Euro jährlich. Vorarlberg ist kleiner, wenn allerdings Kinder- und Schülerbetreuung kostenfrei sein soll, ist der Betrag vielleicht höher. Wir gehen aber auch von einem hohen volkswirtschaftlichen Nutzen aus, weil mehr Eltern die Möglichkeit haben werden, arbeiten zu gehen. Bisher rentiert sich das für viele wegen der hohen Betreuungstarife nicht.

Wie stellen sich NEOS die Finanzierung vor?
Für uns ist klar - wie im Beispiel Salzburg - dass das Land den Entfall der Elterntarife bei Trägern ausgleichen muss. Wenn Vorarlberg chancenreichster Lebensraum werden soll, dann ist die Kostenfreiheit der Kinderbetreuung nicht ein Nice-to-have, sondern es ist ein Pflichtstück. Für die Finanzierung könnten die Einnahmen, die das Land aus den Heimfallsrechten der VKW generiert, verwendet werden. Jährlich sind das mehrere Millionen Euro.

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Für uns ist klar, sollten wir NEOS Teil der nächsten Landesregierung sein, dann wird das nur mit einer kostenfreien Kinderbetreuung gehen.

NEOS-Familiensprecher Johannes Gasser

Woher soll das zusätzliche Betreuungspersonal kommen?
Wir schöpfen im Land bei weitem nicht das mögliche Potenzial aus. Beispielsweise sollten die Zugänge für Quereinsteiger attraktiver gemacht werden. Eine Sozialpädagogin kann derzeit nur als Assistenzkraft einsteigen. Das Gehalt dafür ist für diese gut ausgebildeten Fachkräfte allerdings meist zu niedrig. Beim Gehalt kann das Land aber etwas tun. Auch insgesamt müssten die Einstiegsgehälter angepasst werden.

 Vorarlberg-Krone
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