Burgtheater-Premiere

Rasend im Sog des Untergangs

Kultur
26.03.2023 11:43

Ödön von Horváths Volksstück „Kasimir und Karoline“ feierte Premiere am Wiener Burgtheater: ein geglücktes Wagnis!

Unter den populären Werken Ödön von Horváths ist „Kasimir und Karoline“ (1932) die Ausnahme: Der große Liebende, der die Frauen sonst auf Händen trägt wie nur noch Mozart und Ibsen, verzichtet auf den Einsatz positiver Gestalten. Jeder verrät hier jeden, die Armen ums Überleben in der Wirtschaftskrise, die Reichen aus sexueller Gier. Auf dem Oktoberfest öffnet sich dabei ein breiter Spalt zur Hölle: Horváths Voraussicht auf die Nazi-Zeit ist präzise.

Das Stilprinzip der Regisseurin Mateja Koležnik ist die Verdichtung auf winzige, die Platzangst befördernde Räume. Im Nassraum werden viehische Begierden befriedigt, eine Etage höher schlägt man einander die Fressen ein (Bühne: Raimund Orfeo Voigt). Auf pausenlose eineinhalb Stunden konzentriert, entsteht so ein panischer, hysterisch überhitzter Sog des Untergangs und der Auflösung. Um das aber durchzuhalten bedarf es einer ganz besonderen Hand im Umgang mit einem fabelhaften Ensemble.

Beides steht zur Verfügung. Das Titelpaar Felix Rech und Marie-Luise Stockinger rennt mit Markus Hering, Mavie Hörbiger, Markus Meyer, Jonas Hackmann, Christoph Luser und (wirklich) allen anderen um die Wette ins virtuos entfesselte Verderben.

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