Dieses Verbrechen erschütterte das ganze Land: Vor einer Woche erschoss ein Polizist im obersteirischen Trieben nach einer Aussprache den 59-jährigen Inspektionskommandanten. Am Dienstag wurde der Ermordete in seinem Heimatort Lassing zur letzten Ruhe geleitet - ein Tag der großen Trauer für die Polizei.
Der Innenminister, der Landeshauptmann, Landespolizeikommandant Gerald Ortner, etwa 100 Polizisten und geschätzt noch einmal so viele weitere Trauergäste, die Harald K. die letzte Ehre erwiesen: Groß war die Anteilnahme Dienstagnachmittag in Lassing.
Kaltblütig erschossen
Dort wohnte der beliebte Ennstaler, der am Montag der Vorwoche eiskalt erschossen wurde. In der Früh bat er einen Kollegen zur Aussprache ins Chefbüro. In ruhigen Worten teilt der Kommandant dem 46-Jährigen mit, dass er eine Dienstverfehlung melden müsse - ein Arbeitsunfall sei nicht, wie vorgeschrieben, protokolliert worden. Im Raum steht eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs, die eine Suspendierung nach sich ziehen hätte können.
Der Polizeibeamte verlässt das Zimmer, holt seine Glock 17 und kehrt zurück. Der mutmaßliche Täter fragt den Kommandanten, ob man die Angelegenheit nicht anders regeln - sprich vertuschen - könne. „Nein, das geht nicht, das musst du verstehen!“, erklärt K.
Daraufhin schießt der 46-Jährige viermal auf seinen Vorgesetzten! Nach der Bluttat stellt sich der Todesschütze einem Kollegen mit den Worten „Ich hab den Chef erschossen!“ und lässt sich die Waffe abnehmen. Im Verhör gesteht er die Schüsse, nennt aber in weiteren Ermittlungsgesprächen keine Details zum Auslöser der Tat. Der Steirer befindet sich in der Justizanstalt Leoben in Untersuchungshaft.
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