Zustand kritisch

Waldkauz zehn Tage lang in Kamin gefangen

Ein kleiner Waldkauz musste bei Klagenfurt zehn Tage lang in einem Kamin ausharren, bis er endlich gerettet werden konnte. Die Hausbewohner dachten, das verzweifelte Kratzen sei ein Siebenschläfer.

Insgesamt zehn Tage und Nächte lang war ein Waldkauz in einem Kamin bei Klagenfurt gefangen, ehe er in letzter Sekunde gerettet werden konnte. „Laut Rauchfangkehrer dürfte die Eule durch den Rauch benommen worden und so in den Kamin gefallen sein“, berichtet Michaela Dworak von der Vogel- und Säugetierhilfe Kärnten.

Die Hausbewohner hörten ständig ein Kratzen und dachten es sei ein Siebenschläfer. Die halten aber jetzt Winterschlaf.

Michaela Dworak, Vogelhilfe Kärnten

Schutzgitter am Kamin
„Das hätte durch ein Schutzgitter am Kamin verhindert werden können.“ Zudem haben die Hausbewohner gedacht, obwohl sie ständig ein Kratzen hörten, dass ein Siebenschläfer dahinter stecken könnte. Sie alarmierten daher erst zehn Tage später die Expertin.

„Der arme Waldkauz hat ständig versucht, den Kamin hochzuklettern und sich dadurch den Schnabel und die Krallen verletzt. Er war natürlich komplett geschwächt und dehydriert. Ich habe ihn sofort mit Infusionen versorgt“, schildert Dworak.

Der kleine Kauz konnte Donnerstag im Zuge der Bussard-Freilassung - wir berichteten- am Weißensee Falkner Franz Schüttelkopf übergeben werden: „Er wird jetzt vom Tierarzt durchgecheckt und weiter mit Infusionen behandelt. Wir können nur hoffen, dass er durchkommt.“

So wird der nächste Patient im Pflegecenter der Adlerarena Burg Landskron versorgt und Michaela Dworak ist sicher bald wieder zu einem tierischen Notfall unterwegs. Die Tierexpertin hat fast jeden Tage mehrere Notfälle und scheut keine Mühen und Kosten, jedes noch so kleine Tierchen zu retten. Wer die unermüdliche Tierretterin unterstützen möchte: Spendenkonto: IBAN AT80 6000 0208 1605 1950.