Übergewinne

BP & Co. verdienten satte 195 Milliarden Dollar

2022 wurden die höchsten jemals in Österreich beobachteten Durchschnittspreise für Treibstoff registriert.

(Bild: P. Huber)

195 Milliarden US-Dollar Gewinn - in etwa so viel wie die gesamte Wirtschaftsleistung Ungarns - streiften Öl-Multis von BP bis Shell 2022 ein. 134 Milliarden davon gelten als „Übergewinne“, und die Konzerne halten dennoch die Preise an den Zapfsäulen weiter hoch. Extra-Steuern wie in Österreich treffen nur einen minimalen Teil des Geschäfts.

Autofahrer und Betriebe stöhnten im Vorjahr unter inflationstreibend hohen Spritpreisen, für die Ölkonzerne lief es dafür wie geschmiert: Alleine die fünf größten westlichen Multis verdienten laut ihren jüngsten Bilanzen in Summe die Rekordsumme von 195 Milliarden Dollar!

Das feuert die Forderung nach Abschöpfung ungerechtfertigter „Übergewinne“ neuerlich an. Ausgerechnet hat diese die britische Organisation Global Witness: Sie hat den Mittelwert der Gewinne von 2018 bis 2021 angesetzt und darauf noch 20 Prozent Zuschlag als „Puffer“ angenommen. Ergebnis: Zusammen machten die fünf Multis satte 134 Milliarden Dollar Übergewinn. Der US-Riese ExxonMobil etwa verdiente statt durchschnittlich zehn plötzlich rund 55 Milliarden Dollar (siehe Grafik). Die Ölbranche profitierte von mehreren Faktoren.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die gute Weltkonjunktur trieb die Nachfrage nach Öl und Gas unerwartet stark hoch, in Europa fehlten durch den Ukraine-Krieg zusätzlich noch Lieferungen aus Russland. Gleichzeitig sorgte der Ölpreisverfall 2020 dafür, dass die Konzerne wenig in die Förderung investierten und sogar teurere Bohrstellen stilllegten. Damals machte die Branche sogar Milliardenverluste.

Daher waren sie zuletzt bei der Ausweitung ihrer Produktion eher auf der Bremse und zahlten ihren Eigentümern lieber hohe Dividenden. Laut Experten dürfte sich das vorerst auch nicht ändern, an der Zapfsäule werden wir daher wohl weiter „brennen“.