Minister-Korrektur

Deutschland: Wirbel um „unheilbare Immunschwäche“

Ausland
23.01.2023 12:02

Ein Interview des deutschen Gesundheitsministers Karl Lauterbach mit der „Rheinischen Post“ hat für gehörigen Wirbel gesorgt. In diesem sprach der Sozialdemokrat mutmaßlich von einer „unheilbaren Immunschwäche“ nach Corona-Infektionen. Doch wenig später folgte auf Twitter eine Korrektur: Es habe einen technischen Fehler bei der Freigabe des Interviews gegeben. Lauterbach erklärte, er habe das gar nicht so gesagt.

In dem am Samstag veröffentlichten Gespräch ging es unter anderem über die künftige Pandemiepolitik und welche Risiken und Gefahren der Minister sieht. In der Erstversion des Interviews wurde Lauterbach mit folgenden Worten zitiert: „Es ist bedenklich, was wir bei Menschen beobachten, die mehrere Corona-Infektionen gehabt haben. Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche zu tun haben.“

Korrigierte Fassung via Twitter
Diese Aussage wurde von mehreren Seiten kritisiert. Schließlich ruderte Lauterbach in der Nacht auf Montag zurück und erklärte in einem Tweet, es habe einen technischen Übertragungsfehler in seinem Ministerium gegeben. Richtig hätte es heißen sollen: „Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer Immunschwäche zu tun haben, deren Dauer wir noch nicht kennen.“ Von unheilbarer Immunschwäche könne derzeit noch keine Rede sein.

Mit anderen Worten: Der Korrekturhinweis sei von Mitarbeitern seines Ressorts übersehen worden. Während in den sozialen Medien nun eine Debatte losgetreten worden ist, welche Stellungnahmen des Gesundheitsministers noch von „Übertragungsfehlern“ betroffen seien, nahm ihn ein Journalist von der „Rheinischen Post“ in Schutz. Zwar habe seine Redaktion eine autorisierte - also vorher von der befragten Person gegengelesene - Version des Gesprächs erhalten. Allerdings sei es durchaus möglich, dass es einen „internen Fehler“ gegeben habe. „Ihn deswegen als Lügner zu bezeichnen, finde ich nicht angemessen“, erklärte Jan Drebes auf Twitter.

Aus für Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr
Angesichts der aktuell sich entspannenden Infektionssituation plant die deutsche Bundesregierung zwei weitere große Lockerungsschritte. Anfang Februar sollen sowohl die Corona-Arbeitschutzverordnung als auch Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr fallen. Im Nahverkehr haben die Bundesländer derzeit unterschiedlich strenge Verordnungen. Diese dürften vorerst nicht vereinheitlicht werden.


Zur Aufhebung der Corona-Arbeitschutzverordnung hieß es in der Vorwoche, „an die Stelle verbindlicher Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz werden unverbindliche Empfehlungen treten, die Betriebe und Verwaltungen im Falle erneuter lokaler oder branchenspezifischer Infektionsausbrüche in die Lage versetzen, praxisgerechte und wirksame betriebliche Maßnahmen umsetzen zu können“.

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