Franz Huemer hat für Salzburg bereits 2020 billigst Energie eingekauft - dank eines großen Teams und einer großen Expertise. Genau deswegen hat der Smart-City-Chef Verständnis für Bürgermeister, die auf sich alleine gestellt im vergangenen Jahr Strom einkaufen mussten und nun tief in die Tasche greifen müssen. In der Pflicht sieht Huemer jetzt vor allem Salzburgs Gemeindeverband.
Lend und Grödig kämpfen im neuen Jahr mit einer Vervielfachung der Stromkosten etwa für ihre energieintensiven Seniorenhäuser - die „Krone“ berichtete. Die Leipziger Strombörse hatte im vergangenen Herbst verrückt gespielt. Bürgermeister, die Verträge mit dem Energieanbieter abschließen mussten, fühlten sich wegen der wilden Preisschwankungen wie in einem Lotteriespiel.
Nicht nur von Mittersills Boss Wolfgang Viertler gab es heftige Kritik. Vom Land, aber auch vom Bund, seien die Ortschefs bei der Energiebeschaffung im Stich gelassen worden. Franz Huemer, Energie-Experte der Landeshauptstadt, zeigt Verständnis für die Gemeindechefs. „Wir haben 2020 günstig Strom bis 2023 und Gas bis 2024 eingekauft.“
Die Stadt benötigt jährlich gut 21 Millionen Kilowattstunden Strom, zahlt unter fünf Cent die Kilowattstunde. „Heute sind diese Preise nicht mehr zu bekommen. Der Einkaufsprozess ist so komplex, die Gemeinden haben es wegen der dünnen Personaldecke und Datenlage schwer. Ich habe ein Team um mich, spreche mich mit anderen Städten ab. Einer alleine kann das nicht schaffen, die Verantwortung ist viel zu groß!“
Damit es bei den nächsten Strom-Großeinkäufen nicht wieder zu Kurzschlüssen in Salzburgs 119 Gemeinden kommt, ist eine Kräftebündelung ratsam. Huemer: „Da würde ich den Gemeindeverband stark in der Pflicht sehen!“
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