Eine 22-jährige Bosnierin und ihre Mutter (42) standen am Dienstag in Graz wegen Tierquälerei, Urkundenfälschung und Betrugs vor Gericht. Sie haben vermeintlich gesunde, geimpfte und gechipte Welpen an gutgläubige Kunden verkauft. Dass die Tiere überlebten, ist wohl ein Wunder.
Dehydriert, hohes Fieber und eine Lungenentzündung: Der Zustand der Hundebabys, die eine Bosnierin und ihre Mutter in Graz aus dem Auto heraus verkauften, war erbärmlich. Die Tiere lagen in ihrem eigenen Kot und Erbrochenen.
„Welpe in fatalem Zustand“
„Der Geruch war unglaublich“, erzählte vor Gericht eine Zeugin, der es damals komisch vorkam, dass die Tiere auf der Straße übergeben wurden und die den Betrügerinnen mit der Polizei eine Falle stellte.
Der Hund war total klein und zitterte fürchterlich. Meine Kinder haben ihn angewärmt.
Eine Zeugin
„Mein Welpe war in einem fatalen Zustand“, schilderte ein anderer Käufer. Viele Hundert Euro investierte der Steirer in den Tierarzt, damit sein Dackel-Pekinesen-Mischling überlebte. „Jetzt geht es ihm super“, strahlte er.
„Wir haben niemanden zum Kauf gezwungen“
„Meiner Meinung nach waren alle gesund“, erklärte die angeklagte Mutter Richter Florian Farmer. „Wir haben das nicht absichtlich gemacht. Man konnte optisch nicht sehen, dass sie krank sind“, meinte die Tochter (22).
Die Notsituation der Hunde hätte auch einem Laien auffallen müssen. Und sie leben mit Hunden zusammen.
Richter Florian Farmer
„Wenn Sie angeblich 40 Hunde haben, sollte Ihnen auffallen, wenn es ihnen schlecht geht“, betonte der Richter. „Wir haben niemand gezwungen, die Hunde zu kaufen“, entgegnete die junge Bosnierin patzig.
„Mit besten Absichten gehandelt“
Neben der Tierquälerei mussten sich die Frauen auch wegen Betrugs und Urkundenfälschung verantworten. Die Pässe und die Chips waren gefälscht. „Wir handelten mit den besten Absichten“, so die beiden.
Das Urteil für das Mutter-Tochter-Gespann: je neun Monate Haft auf Bewährung. Sie erbaten sich Bedenkzeit.
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