Maschine abgerutscht

Brisante Details nach Bergung von „Pannen-Heli“

Tirol
10.01.2023 07:12

Es war also doch nicht nur eine „kleine Panne“: Der am Samstag aus der Tiroler Axamer Lizum per Tau abtransportierte Christophorus 1 ist beim Landeversuch abgerutscht. Beim geglückten Versuch, den Heli zu retten, wurde ein System am Hubschrauber überlastet. Durfte die Bergung bei laufendem Skibetrieb überhaupt stattfinden?

„Nach der Landung leuchtete eine Warnleuchte auf. Ein Weiterflug war nicht mehr möglich.“ So begründete Ralph Schüller, Pressesprecher der ÖAMTC-Flugrettung, am Wochenende, warum Christophorus 1 am Freitag im Skigebiet der Axamer Lizum festsaß. Die spektakuläre Bergung durch einen Schweizer Transporthubschrauber am Samstag haben viele live mitverfolgt. Handyvideos gingen viral (eines davon siehe unten).

Vermutung hat sich bestätigt
Freilich – wie die „Tiroler Krone“ in Erfahrung bringen konnte, hat es zuvor einen heiklen Zwischenfall beim Landeversuch gegeben. „Der Hubschrauber ist bei der Landung nach hinten abgerutscht“, bestätigte Schüller am Montagvormittag gegenüber der „Tiroler Krone“ eine Vermutung von Roy Knaus, dem Chef der Heli Austria und „Martin Flugrettung“.

„Die Situation war unangenehm, konnte aber durch die richtige Reaktion des Piloten entschärft werden“, sagt Schüller. Dabei sei es aber zu einer sogenannten „Mastmomentüberlastung“ gekommen – der Heli musste somit am Boden bleiben. Knaus ärgert sich, dass Schüller den Vorfall seiner Ansicht nach falsch wiedergegeben und die Öffentlichkeit manipuliert habe.

Zitat Icon

Menschliche Fehler passieren allen in dieser Branche. Die Unehrlichkeit halte ich aber nicht für professionell.

Roy Knaus, Chef der Heli Austria bzw. Heli Tirol

Transportheli aus der fernen Schweiz
Mit dem Abtransport der defekten Maschine hat der ÖAMTC dann die Vorarlberger Firma Wucher beauftragt. Und die ließ einen Hubschrauber aus der fernen Schweiz in die Axamer Lizum fliegen. „Wir hätten eine geeignete Maschine in Hochgurgl bereit gehabt“, wundert sich Knaus. Somit entstanden wohl viele – nicht sonderlich klimafreundliche – Flugmeilen und hohe Kosten. „Die sind von einer Versicherung gedeckt“, betont Ralph Schüller.

Durfte die Bergung überhaupt stattfinden?
Die Bergung während der Betriebszeiten des Skigebiets und über eine Seilbahntrasse versteht Knaus ebenfalls nicht. „Hätten wir das gemacht, hätte man uns wohl an den Pranger gestellt“, meint der Flugunternehmer.

Brisantes Detail dazu abschließend: Gerüchten zufolge war die Bergung gar nicht genehmigt.

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