Amputation drohte

Chirurg konnte Hand nach Horror-Unfall retten

Niederösterreich
06.01.2023 06:03

Eine Baggerschaufel hatte die Hand eines 39-Jährigen völlig zertrümmert. Eine Amputation schien anfangs unumgänglich, doch nach mittlerweile drei Operationen kann der Mann seine Finger endlich wieder bewegen.

Ein Moment der Unachtsamkeit hatte für Helmut Seiller aus Waidhofen an der Ybbs im Februar 2022 verheerende Folgen. Beim Hantieren mit einer Baggerschaufel zertrümmerte diese die rechte Hand des 39-Jährigen. Knochen waren gebrochen, Sehnen und Nerven zerquetscht. Seiller wurde ins Kepler Universitätsklinikum nach Linz geflogen, wo zu Beginn klar zu sein schien: Die Hand muss amputiert werden. „Der erste Gedanke war: Die Hand ist verloren“, schildert Unfallchirurg Andreas Kastner.

„Probieren und basteln“
Doch nach neun Stunden auf dem Operationstisch sah die Welt für den Mann aus Waidhofen deutlich positiver aus. „Im Laufe der Operation hat sich die Möglichkeit ergeben, zu probieren und zu basteln. Und so ist es gelungen, die Hand zu retten. Mit Funktionseinschränkungen, aber sie ist noch dran“, freut sich der Mediziner. Dass der Eingriff so lange gedauert hat, sei für Kastner selbst nicht abschätzbar gewesen. „Wir haben gemerkt, dass etwas möglich ist. Dabei verging die Zeit wie im Fluge.“

„Kann meinen Daumen bewegen“
Insgesamt hat der 39-Jährige mittlerweile drei Operationen hinter sich, die letzte war im Dezember. Und er macht große Fortschritte, kann seine Finger langsam wieder bewegen. „Ich bin momentan auf dem Weg der Besserung. Seit der letzten OP kann ich meinen Daumen bewegen und ihn mit dem Zeigefinger wieder zusammenführen“, so Seiller über seinen Fortschritt.

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Im Laufe der Operation hat sich aber die Möglichkeit ergeben, zu probieren und zu basteln. Die Heilung verläuft erstaunlich gut.

Unfallchirurg Andreas Kastner

Gute Erinnerungen
An den Unfall kann er sich gut erinnern: „Mein erster Gedanke war: Die Hand ist hin.“ Das rasche Ingangsetzen der Rettungskette hat der Schwerverletzte bewusst mitbekommen. „Wahrscheinlich waren die Leute, die dabei waren, geschockter als ich“, erzählt er fast ein Jahr nach dem Unfall.

Bis es weh tut
Aktuell steht viel Training am Tagesprogramm des 39-Jährigen. „Weil momentan die Kapazitäten für Physiotherapie-Termine fehlen, mache ich viel zu Hause.“ Hauptaugenmerk liegt auf dem Bewegen der Finger und der Muskel. „An manchen Tagen kann ich trainieren, bis es weh tut. An anderen ist es gleich zu Beginn zu viel“, so Seiller, der freilich gelernt hat, viele Tätigkeiten mit der linken Hand durchzuführen.

Endergebnis ist noch offen
Ziel ist es, dass ihm vom Spitz- bis zum Hochgriff Sachen des alltäglichen Lebens wieder möglich sein werden. „Der Heilungsprozess läuft erstaunlich gut. Was das Endergebnis sein wird, ist aber noch schwer zu sagen“, so Kastner.

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