Steirische Pläne

Im Notfall wird für vier Stunden Strom abgedreht

Wenn die Energie im Winter doch noch knapp wird, wird es in der Steiermark finster und kalt. Die nun vorliegenden Notfallpläne zeigen: Bis zu vier Stunden am Tag kann regional der Strom abgedreht werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber sehr gering.

„Schubladenverordnung“: Mit diesem Wort will die steirische Landesregierung jede Unsicherheit im Keim ersticken. Die nun vorliegenden Pläne sind also nur für den äußersten Energie-Notfall gedacht. Sie sollen aber, so hoffen alle, in der Schublade bleiben.

Die Steiermark wird laut dieser Verordnung in sechs Zonen eingeteilt (Ennstal/Oberes Murtal, Mürztal, Weststeiermark, Oststeiermark, Großraum Graz 1 und 2), die nacheinander für maximal vier Stunden vom Stromnetz genommen werden können. Gerade für Krankenhäuser, Pflegeheime oder Bildungseinrichtungen eine heikle Situation, auf die man sich gut vorbereiten muss. Die Vorwarnzeit für die Bevölkerung soll aber mindestens eine Woche betragen

Strom-Abschaltung „nicht wahrscheinlich“
Aber wie realistisch ist es, dass so eine sogenannte Strommangellage tatsächlich eintritt? „Die Wahrscheinlichkeit wird als gering eingeschätzt“, sagt Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung im Land. Auch alle anderen Experten betonen seit Wochen, dass sie für diesen Winter optimistisch sind: Weil die Gasspeicher gut gefüllt und die Temperaturen milde sind und die französischen Kernkraftwerke wieder mehr Strom erzeugen.

„Dennoch sollten sich alle Teile unserer Gesellschaft mit derartigen Szenarien bewusst auseinandersetzen. Die Energielenkung auf Landesebene ist als absolut äußerstes, letztes Mittel zu betrachten“, sagt Eitner. Die Verordnung wurde laut ihm den Einsatzorganisationen (Landesfeuerwehrverband, Rotes Kreuz, Polizei, Bundesheer) übermittelt.