Wimhölzel-Hinterland

Erste Mieter ab Sommer in Vorzeige-„Sozialprojekt“

Linz-Stadt-News
29.12.2022 11:40

Groß war der Unmut 2017, als es hieß, die acht Bauten der 1931 errichteten Wohnanlage Wimhölzel-Hinterland müssten abgerissen werden. Was mit Protesten begann, hat sich fast sechs Jahr später in Wohlgefallen aufgelöst.

Planieren statt sanieren? – im März 2017 sorgte diese Frage im Bezug auf die Wohnbauten im Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel für mächtig Aufregung – aber vor allem Angst bei den Bewohnern.

Anwohner wollten ihre Wohnungen retten
Rückblick: Weil acht Bauten der 1931 errichteten Wohnanlage laut der GWG nicht mehr sanierungsfähig gewesen wären, plante die städtische Wohnungsgesellschaft die Häuser mit rund 450 Wohnungen abzutragen und neu zu bauen. Ein Umstand, den viele der durchwegs sozial bedürftigen Anwohner nicht so einfach hinnehmen wollten. Sie wollten um ihre 35 bis 50 m² großen Wohnungen – manche ohne eigenes Bad –, die samt Betriebskosten keine 250 Euro kosteten, kämpfen. Es passierte einiges: Erst wurden Unterschriften gesammelt, zwischendurch versuchte ein Mediator die Wogen zu glätten. Danach erstellten unabhängige Experten ein Gutachten, das die Abriss-Variante gut hieß, ehe schlussendlich ein Sozialplan und ein bis dahin beispielloses Verfahren seinen Anfang nahm. Denn man unterstützte die Menschen nicht nur mit Ersatzwohnungen und bei der Übersiedlung, sondern ließ sie erstmals auch mitreden.

Die ersten 100 Wohnungen ab September 2023 beziehbar
„Von dieser Einbindung der Mieter bereits in der Planungsphase hatten auch die Architekten viele neue Erkenntnisse gewonnen“, erinnert sich GWG-Chef Nikolaus Stadler, während er zusammen mit Geschäftsführerkollege Wolfgang Pfeil, SP-Planungsstadtrat Dietmar Prammer und der „Krone“ für einen Lokalaugenschein über die Baustelle an der Ing.-Stern-Straße schlendert. In vier Bauetappen werden insgesamt 400 Wohnungen errichtet. Im kommenden Sommer werden die ersten 100 – davon 28 altersgerecht – an die künftigen Mieter übergeben. Darunter viele Neue. Eine überraschende Wende, wie Wofgang Pfeil erzählt: „Die meisten der damaligen Anwohner haben ihre Ersatzwohnungen lieb gewonnen und wollen gar nicht mehr zurück.“

Einzigartiges Verfahren könnte sich wiederholen
Fast sechs Jahre nach den Protesten im Franckviertel scheint sich die Geschichte bei zwei Wohnanlagen in der Waldegg- und in der Freistädterstraße zu wiederholen. Auch hier stellt sich die Frage: Planieren oder sanieren?

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