Mutter gestorben

„Landesvater“ brachte Packerln zu zwei Halbwaisen

Chronik
25.12.2022 10:00

Mühlviertler Familie musste Weihnachten heuer erstmals ohne Mama Simone feiern. Die 37-Jährige war erst kürzlich im Oktober an Magenkrebs gestorben.

Anna hat etwas gehört: „Papa, es hat geläutet“, alarmiert sie hüpfend ihren Vater Gerhard (44). Die Mühlviertler Schwestern Anna (8) und Paulina (5) sind schon den ganzen Nachmittag aufgeregt. „Heute kommt der Herr Landeshauptmann zu Besuch“, hat ihnen der Papa prophezeit. Den Mädchen und auch ihm tut diese Ablenkung gut. Haben sie doch am 2. Oktober ihre geliebte Mama verloren.

Krebs kehrte zurück
Simone (37) war im Vorjahr an einem Magenkrebs erkrankt, der nach Chemotherapien und einer Operation zunächst erfolgreich bekämpft schien. Doch heuer im Sommer kehrte er wieder zurück – in äußerst aggressiver Form. Der Familie war nur noch wenig gemeinsame Zeit vergönnt.

Das Wohl der Töchter
Simones Tod riss eine nicht zu kittende Lücke ins Gefüge der bis dahin intakten Familie. Gerhard hat deshalb inzwischen seinen Job als Lkw-Fahrer aufgegeben und arbeitet nun Teilzeit in einem Produktionsbetrieb im Ort. Das Wohl seiner Töchter geht ihm über alles.

Politiker-Namen
Ob die Mädchen auch den Namen des Landeshauptmanns kennen?, werden sie gefragt. „Nein“, sagt Anna, doch sie weiß immerhin den ihres Bürgermeisters.

Beeindruckt
Die Tür geht auf und der Landeshauptmann betritt die Wohnung. „Ich bin der Thomas“, erklärt er den Kindern freundlich. Die vorher noch so quietschlebendigen Schwestern sind plötzlich ganz schüchtern. Der „Nikolo“-Effekt tritt ein – der fremde Mann mit Brille, blauem Sakko und roter Krawatte macht offensichtlich großen Eindruck auf die zwei. Den Kindern gelingt es nicht einmal, ihm ihre Namen zu nennen. Dass der Landeshauptmann auch Pakete mit dabei hat, entgeht ihnen dennoch nicht.

Rechnende Polizistin
Gerhard schlägt vor, ins Wohnzimmer zu wechseln. „Darf ich mitgehen? Ihr müsst’s aber vorgehen, weil allein trau’ ich mich nicht“, scherzt Thomas Stelzer - und schön langsam bricht das Eis. „Was willst du denn einmal werden?“, fragt er Anna. „Tierärztin oder Polizistin“, lautet nach kurzem Zögern die Antwort. „Und welches Fach in der Schule magst du besonders?“, will er weiter wissen. „Rechnen“, betont Anna. „Wir brauchen eh viele Frauen in der Technik“, freut sich der Landeshauptmann.

Traurige Weihnachten
Dann überreicht er den Kindern die Pakete. „Wollt ihr sie gleich aufmachen oder unter den Christbaum legen?“, fragt er. „Unter den Christbaum“, sagt Paulina. Aber nachdem Stelzer sich verabschiedet hat, siegt doch die Neugierde. „Spiele“, jubelt Anna und seufzt erleichtert, als sie die Altersangabe liest: „Ein Glück, dass ich schon acht bin!“ Sie hat ein Wissensspiel, Paulina ein Geschicklichkeitsspiel bekommen. Dann werden noch Kekserl probiert, die der LH mitgebracht hat. Der Schmerz über den Tod der Mama war kurz weg, ist nun wieder da. Das erste Weihnachten ohne sie ist hart...

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