Ein gemeinnütziger Verein vermittelt Patenschaften für Kinder und Jugendliche, die eine Vertrauensperson und Unterstützung brauchen.
PatInnen für alle bringt in erster Linie Menschen zusammen: Unabhängig von Alter oder Herkunft. Im Fokus stehen Kinder ab sieben Jahren und Jugendliche, die mit einem Schicksalsschlag fertig werden müssen oder allein sind. Das kann die Krankheit eines Familienmitglieds, ein Todesfall oder die Trennung der Eltern sein. Auch Kinder mit Flucht- oder Migrationshintergrund, vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, werden bei ihrem oft schwierigen Start in einem fremden Land unterstützt.
Offen für alle, die helfen wollen
Spezielle Vorkenntnisse sind für das Ehrenamt nicht notwendig. „Jede Person, die ein ehrliches Interesse hat, sich für ein Kind zu engagieren, kann Patin oder Pate werden,“ erklärt Gründerin und Obfrau Erika Kudweis, die selbst vier Patensöhne hat. Viele Paten hätten selbst keine Kinder oder die ihren seien bereits aus dem Haus.
Lernen, fördern, helfen
In persönlichen Gesprächen und Workshops werden die Wünsche und Möglichkeiten von Paten und Kindern abgefragt, um möglichst jedem Bedürfnis gerecht zu werden. So gibt es Paten, die bei einem bestimmten Berufswunsch unterstützen können, indem sie etwa bei der Schul- und Lehrstellensuche helfen oder ihre Kontakte nutzen. Andere fördern Kinder und Jugendliche mit speziellen Begabungen, beispielsweise beim Erlernen eines Instruments.
Teil der Familie
Auch die Kinder und Jugendlichen werden vom Verein auf die Regeln, Chancen und Grenzen einer Patenschaft vorbereitet. Die größte Kunst sei es, die richtigen Menschen zu „matchen“, erzählt Kudweis. Letztlich muss die Chemie stimmen, denn: „Als Pate gehört man ein bisschen zur Familie des Kindes dazu, und das Patenkind auch zu einem selbst.“ Der Verein bildet die Paten nicht nur aus, sondern begleitet diese auch laufend durch Weiterbildungsangebote und gemeinsame Aktivitäten. „Man ist nicht allein als Patin, vom Verein gibt es viele Unterstützungsangebote und es entstehen wunderbare Freundschaften im Austausch mit anderen Paten,“ so Kudweis.
Bereicherung für alle Seiten
Die entstandene Beziehung ist somit ein Geben und Nehmen - und letztlich eine Bereicherung für alle Seiten. Wie genau die Patenschaft gestaltet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Rechtliche oder finanzielle Verpflichtungen entstehen keine. Wichtig ist, dass eine Patenschaft eine Vertrauensbeziehung ist, die auf Freiwilligkeit beruht. Sollte sich eine Seite nicht wohl fühlen, kann diese auch beendet werden, das komme aber nur selten vor. Obwohl die Unterstützung offiziell bis zum 21. Lebensjahr vorgesehen ist, hat die entstandene Bindung kein Ablaufdatum und besteht oftmals weit darüber hinaus.
Eine Patenschaft ist für das Kind und seine Familie kostenlos. Für Paten fällt ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von 45 Euro an. Alle Infos finden Sie hier.
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