Nach jahrzehntelangen Planungen und Verhandlungen haben im Outback von Westaustralien die Bauarbeiten für das größte Radioteleskop der Welt, des „Square Kilometre Array“ (SKA), begonnen. In der Region Murchison Shire, 560 Kilometer nördlich von Perth, werden in einer ersten Phase jetzt mehr als 130.000 Antennen errichtet, die später mit Radioteleskopen in Südafrikas Halbwüste Karoo zusammengeschaltet werden sollen.
Beide Regionen sind sehr dünn besiedelt, sodass es kaum störende Einflüsse bei der Beobachtung des Weltraums gäbe. Mithilfe des kolossalen Teleskops sollen künftig einige der rätselhaftesten Phänomene im All erforscht werden - etwa das kosmische Netz der dunklen Materie, die Entstehung von Galaxien sowie die Ausdehnung des Universums.
Suche nach außerirdischem Leben
Vor allem aber kann das „Square Kilometre Array“ wegen seiner extremen Empfindlichkeit Radiosignale in riesiger Entfernung auffangen - und so möglicherweise auch eine Antwort auf die Frage nach außerirdischem Leben geben. An dem Milliardenprojekt SKA sind insgesamt 14 Länder beteiligt.
Astronomen erwarten zudem neue Erkenntnisse über den Beginn des Universums: „Wissenschaftler hoffen, mit dem immens leistungsstarken Teleskop die “kosmische Morgendämmerung„ des Universums untersuchen zu können, einen Zeitraum zwischen etwa 100 Millionen und einer Milliarde Jahren nach dem Urknall, als die ersten Sterne zum Leben erwachten und Galaxien entstanden“, schrieb die Zeitung „The Age“.
Erste Bauphase soll 2028 abgeschlossen sein
Das Wissenschaftsprojekt „Square Kilometre Array“ gilt als eines der wichtigsten dieses Jahrhunderts. Die erste Phase des Baus der Antennen, von denen ein Großteil ein bisschen wie Weihnachtsbäume aussehen (Bilder unten), soll voraussichtlich 2028 abgeschlossen sein. In weiteren Phasen sollen Hunderttausende weitere Antennen in Australien und Tausende Schüsseln in Südafrika dazukommen - insgesamt über eine Fläche von einem Quadratkilometer, woher auch der Name des Projekts rührt.
„Die SKA-Teleskope werden empfindlich genug sein, um ein Flughafenradar auf einem Planeten zu erkennen, der einen zehn Lichtjahre entfernten Stern umkreist“, sagte SKA-Direktorin Sarah Pearce. „So könnte sogar die größte Frage von allen beantwortet werden: Sind wir allein im Universum?“
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