Gebremste Konsumlust? Von wegen! „Die Leute kaufen noch“, sagt Ernst Mayr. Mit der „Krone“ sprach der Fussl-Geschäftsführer über den Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen, Verunsicherung bei den Kunden, kürzere Öffnungszeiten im Handel und den 8. Dezember.
Ein Streik wurde abgewendet, dafür kam’s am Dienstagabend zu einer Einigung: Die Gehälter der Handelsangestellten steigen im Schnitt um 7,3 Prozent. „Ein vernünftiger Kompromiss“, sagt Ernst Mayr, Geschäftsführer der Modekette Fussl, zum Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen. Die Innviertler hatten unabhängig vom Ausgang der Gespräche an ihre 1100 Mitarbeiter im Oktober eine steuerfreie Teuerungsprämie in Höhe von 500 Euro ausbezahlt.
„Es herrscht eine große Verunsicherung, wie hoch die Stromrechnung tatsächlich ausfällt“
2022 war für den Handel ein sehr gutes Jahr, betont der Unternehmer: „Die Leute kaufen noch, es gab auch Nachholeffekte.“ Der Rückenwind tut gut. Doch: Wie wird das kommende Jahr? „Es wird viel davon abhängen, wie die Strompreisbremse wirklich wirkt - derzeit ist alles sehr verwirrend für die Konsumenten. Es herrscht eine große Verunsicherung, wie hoch die Stromrechnung tatsächlich ausfällt“, sinniert der Fussl-Chef, der Ende September einen Vorstoß gewagt hatte, indem er die Öffnungszeiten der 150 Filialen des Familienunternehmens in Österreich auf den Prüfstand stellte.
Zwei Monate später sagt er: „Wir haben etliche Anpassungen gemacht.“ Konkret heißt das, dass jetzt bei 30 Geschäften früher Schluss ist. Auch wenn bis auf das Einkaufszentrum Donautreff in Ottensheim kaum jemand mitzog, glaubt er, dass im neuen Jahr viele Händler ihre Öffnungszeiten zurückfahren werden. „Es wird einfach geschaut, was Sinn macht“, so Mayr.
8. Dezember? „Für viele Betriebe ist er zu teuer“
Wie bei Fussl heuer an den 8. Dezember, von dem sich immer mehr Lebensmittel- und Drogeriemarkt- ketten abwenden, herangeht? „Die Hälfte der Standorte wird offen sein.“ Trotzdem glaubt Mayr: „Mittelfristig wird der 8. Dezember als Einkaufstag stark an Bedeutung verlieren. Für viele Betriebe ist er zu teuer.“
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